In Oberösterreich wird es ab Mai finsterer – die Novelle des Umweltschutzgesetzes des Landes für Lichtschutz tritt in Kraft. Die öffentliche Beleuchtungszeit in den Gemeinden wird generell auf sechs bis 22 Uhr begrenzt. In den Nachtstunden danach wird die Beleuchtung reduziert.
Künftig soll in den Gemeinden in der Nacht nur mehr so viel Licht wie nötig leuchten, um die Sicherheit auf den Straßen nicht zu gefährden. Außerdem sollen öffentliche Beleuchtungen eine umwelt- und gesundheitsschonende warme Lichtfarbe haben. Die Entscheidung, ob die Straßenlaternen ausgeschaltet oder gedimmt werden, treffen letztendlich die Gemeinden selber – Bundesstraßen oder Stadtautobahnen sind aufgrund der Zuständigkeit ausgenommen.
Weniger Beleuchtung in Salzburg
Vom Neutor über den Salzburger Dom bis hin zum Schloss Mirabell: In der Stadt Salzburg wurde im August 2022 die Beleuchtungszeit bei 32 Gebäuden und Denkmälern um eine Stunde verkürzt, um ein Zeichen der Einsparung zu setzen. Die betroffenen Objekte befinden sich zum Großteil in der Altstadt. Mittlerweile ist die Beleuchtung wieder wie es zuvor war. "Wir haben gesehen, dass es keine großen Einsparungen gebracht hat", erklärt Thomas Egger, Leiter der öffentlichen Beleuchtung der Stadt Salzburg, auf SALZBURG24-Anfrage am Dienstag.
Im Bundesland Salzburg können die Gemeinden die nächtliche Beleuchtung ebenfalls selbst regulieren. In der Mozartstadt würden bereits LED-Lichter in Straßenlaternen verwendet werden, die dreimal in der Nacht hinabreguliert werden. Außerdem wären auf manchen Rad- und Spazierwegen Lichter mit Bewegungssensoren im Einsatz, so Egger.
Lichtverschmutzung beeinflusst Mensch und Tier
Nächtliche Beleuchtung hat einen großen Einfluss auf unser Ökosystem. Das reicht von der Gesundheit der Menschen über das Verhalten der Tiere bis hin zur Entwicklung von Pflanzen. Kontrollierte Laborstudien zeigten, dass durch zu viel Licht in der Nacht die innere Uhr gestört wird. Die Folge? Der Schlaf wird gestört. Die weitere Folge? Das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit und Depressionen erhöht sich.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf alle Menschen sind schwieriger zu fassen, aber auch hier gibt es Hinweise, dass ein höheres Risiko für die genannten Erkrankungen sowie für Schlafstörungen bestehen könnte. Vor allem Außenlicht mit hohem Blaulichtanteil könnte das Krebsrisiko erhöhen.
Auch die Tierwelt reagiert sensibel, wie unzählige Untersuchungen belegen. Das anthropogene Licht hat Auswirkungen auf die Orientierung, auf den Tag-Nacht-Rhythmus oder den Winterschlaf und in der Folge auf das Paarungsverhalten. Nachtaktive Säugetierarten werden bei nächtlichem Licht passiver, während Vögel früher die Nachtruhe beenden. Auch nachts fliegende Vögel haben Probleme bei der Orientierung, dadurch kollidieren sie häufiger mit Gebäuden oder finden ihre Rastplätze nicht. Fledermäuse meiden Lampen und haben deshalb immer kleinere Jagdgebiete.
Sicherheit oder Umweltschutz?
Die Stimmen zur Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung werden immer lauter, vor allem zum Schutz der Umwelt. Andere zeigen sich um die Sicherheit auf den Straßen besorgt.
Wie seht ihr das? Sollen in Salzburg die nächtliche Beleuchtung auch reduziert werden? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren.
(Quelle: salzburg24)