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18 und 24 Monate Haft für zwei Drogenschmuggler in Salzburg

Den Großteil der Drogen verbauten die beiden in der Verkleidung ihres Bikes, den Rest schluckten sie in Plastik verschweißt.
Veröffentlicht: 27. November 2015 12:41 Uhr
Am Landesgericht Salzburg sind am Freitag zwei Männer zu 18 und 24 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden, die im September 2014 mit dem Motorrad dreieinhalb Kilo Cannabis von Marokko nach Österreich geschmuggelt haben sollen.

Den Großteil der Drogen verbauten die beiden in der Verkleidung ihres Bikes, den Rest schluckten sie in Plastik verschweißt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Beide Drogenschmuggler geständig

Die zwei Salzburger - sie zeigten sich im Prozess geständig - kannten sich flüchtig aus ihrem Stammlokal und teilten vor allem ihre chronische Geldnot. Der eine, ein 50-jähriger Vater von drei minderjährigen Kindern, sah sich nach drei schweren Motorradunfällen und dem Verlust seines Jobs als Zeitungszusteller in einer ausweglosen Situation: "Ich bin mit dem Geld nicht mehr zusammengekommen", sagte er heute zur Richterin Madeleine Vilsecker und räumte ein: "Es war eine idiotische Idee." Vor allem, weil der Angeklagte schon einmal fast zweieinhalb Jahre lang wegen Drogenhandels in einem spanischen Gefängnis saß.

Gemeinsame Idee bei Geburtstagsfeier

Auf die Idee mit der Fahrt nach Nordafrika seien er und sein Bekannter auf seiner eigenen Geburtstagsfeier gekommen, erzählte er heute. "Wir haben geredet. Und was wir im Rausch ausgemacht haben, hat sich später verfestigt." Mit einem angemieteten Motorrad und Bargeld, das Bekannte für den Ankauf der Drogen zur Verfügung stellten, fuhren die beiden im September 2014 nach Tanger und kauften dort 3,2 Kilogramm Cannabisharz und rund 0,2 Kilogramm Cannabisöl. "Weil es so billig war, haben wir mehr bekommen als ursprünglich geplant", sagte der 50-Jährige.

700 Gramm Cannabis geschluckt

Weil der Platz in der Verkleidung des Motorrads nicht reichte, schluckten die beiden gemeinsam noch 700 Gramm des in kleinen, kugelrunden "Bubbles" abgepackten Cannabis. "Das war die Gier. Wir wollten noch ein paar Tausender mehr machen", argumentierte der Angeklagte am Freitag. Nach der Fahrt mit der Fähre zurück nach Europa schieden die beiden die Drogen in einem Hotelzimmer in Spanien wieder aus.

Familienvater gerät in Polizeikontrolle

Zurück in Salzburg lieferte der 50-Jährige seinen Komplizen zuhause ab und bezahlte ihn mit einem Teil der Drogen. Den Großteil des Cannabis brachte er unmittelbar darauf zu einem Zwischenhändler - und geriet just am selben Tag in eine Verkehrskontrolle. Da er noch mehrere Gramm bei sich hatte, begann die Polizei zu ermitteln. Dabei gestand der Familienvater alles.

Drogenschmuggel wegen Schulden

Auch sein Reisekumpan, ein 34-jähriger Salzburger, zeigte sich am Freitag vor der Richterin geständig. Er meinte allerdings, wegen 3.500 Euro Schulden bei seinem Bekannten zu der Fahrt überredet worden zu sein. "Ich konnte das nicht mehr zurückzahlen. Da hat er vorgeschlagen, dass ich mit ihm nach Marokko fahre und so die Schulden begleiche. Ich habe zwei, drei Mal Nein gesagt, aber er ist immer wieder gekommen." Eine Version, die der 50-Jährige allerdings bestreitet. Zumal Zweifel an der Widerstandsfähigkeit des Zweitangeklagten bestanden. Der Mann hat nämlich fünf einschlägige Vorstrafen. Seine letzte Gerichtsverhandlung fand erst im Monat vor der Fahrt nach Marokko statt.

Haftstrafen noch nichts rechtskräftig

Die Richterin verurteilte den 50-Jährigen am Freitag schließlich zu 18 Monaten unbedingter Haft, der 34-Jährige muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Die Urteile sind aber noch nicht rechtskräftig.

(APA)

 

(Quelle: salzburg24)

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