Stadt

500 Hasen starben auf Salzburgs Straßen

Veröffentlicht: 13. April 2017 09:10 Uhr
Mehr als 500 Hasen sind im Vorjahr im Salzburger Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das sind zwar weniger als im Jahr zuvor. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) macht trotzdem darauf aufmerksam, wie das Straßennetz den Lebensraum der Tiere einschränkt.

Im Vorjahr sind im Land Salzburg mehr als 500 Hasen durch den Straßenverkehr zu Tode gekommen, informiert der VCÖ. Der Lebensraum von Feldhasen wird von zunehmend mehr Straßen durchschnitten. 9.200 Kilometer Straßen gibt es im Land Salzburg. Im Schnitt wurde in den vergangenen Jahren für den Verkehr täglich eine Fläche im Ausmaß von zwei Fußballfeldern verbaut. Der VCÖ tritt für einen stärkeren Schutz von Naturgebieten und einer Stärkung der Ortskerne statt der Zersiedelung ein.

Straßenverkehr schränkt Hasen-Lebensraum ein

Die Feldhasen sind im Frühjahr besonders aktiv. Es ist Paarungszeit. Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß. "Der Ausbau des Straßennetzes führt nicht nur zu mehr Kfz-Verkehr, sondern schränkt auch zunehmend den Lebensraum von im Freien lebenden Tieren ein. Im Schnitt durchschneiden aber 60 Kilometer Straßen den Lebensraum eines Hasen", verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Im Vorjahr wurden laut offiziellen Daten der Jagdstatistik im Land Salzburg 541 Hasen und Wildkaninchen von Lkw und Pkw erlegt, um rund 120 weniger als im Jahr 2015. Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen. Die Dunkelziffer ist höher.

Salzburgs Straßennetz ist 9.200 Kilometer groß. Dazu kommen noch große Flächen an Parkplätzen, etwa bei Einkaufszentren und Betrieben. Daten des Umweltbundesamts zeigen, dass die gesamten Verkehrsflächen 105 Quadratkilometer ausmachen, das entspricht der achtfachen Fläche vom Wolfgangsee, verdeutlicht der VCÖ. In den vergangenen Jahren wurde für den Verkehr wöchentlich eine Fläche im Ausmaß von zwei Fußballfeldern verbaut.

VCÖ: Verkehrsreduzierung kann Tierwelt schützen

Der VCÖ spricht sich für einen sorgsameren Umgang mit der Ressource Boden und dem stärkeren Schutz von Naturgebieten vor Verbauung aus. Wesentlich ist auch eine verbesserte Siedlungspolitik. Zersiedelung erhöht nicht nur den Flächenverbrauch massiv, sondern führt auch zu deutlich mehr Autoverkehr. Die Stärkung der Ortskerne verringert den Flächenverbrauch und ermöglicht der Bevölkerung ein umweltfreundlicheres Mobilitätsverhalten, das auch weniger Platz verbraucht. "Mit einer S-Bahn Garnitur können rund 250 Personen fahren. Beim heutigen Besetzungsgrad braucht es 215 Pkw, um 250 Personen zu transportieren. Aneinandergereiht ist das eine fast ein Kilometer lange Autoschlange", stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.

Österreichweit 23.000 tote Hasen und Kaninchen

In Österreich sind Feldhasen vor allem in Niederösterreich, Oberösterreich, im Burgenland und in der Steiermark heimisch. Im Bundesländer-Vergleich verunglückten auf Niederösterreichs Straßen die meisten Feldhasen, allein im Vorjahr verloren hier mehr als 11.900 Hasen durch den Straßenverkehr ihr Leben, berichtet der VCÖ. In Oberösterreich wurden rund 4.700 Hasen tödlich überfahren. Das Land Salzburg weist nach die fünfthöchste Opferrate auf. Österreichweit kamen 23.442 Hasen und Wildkaninchen ums Leben.

(Quelle: salzburg24)

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