Die Idee zur Leseförderreihe „Miteinander Lesen“ hatte das Team des städtischen Integrationsbüros. Mit Stadtbibliothek, Kooperationspartnern und ehrenamtlicher Verstärkung sollte dabei den Kindern die Welt der Bücher erschlossen werden
Vorlesen in sechs Sprachen
Und zwar in Deutsch sowie und in einer der fünf Sprachen, die im muttersprachlichen Unterricht an den Pflichtschulen angeboten werden. Und so nahmen der ehrenamtliche Vorleser Gerhard Hagenauer und LehrerInnen des muttersprachlichen Unterrichts die Kinder mit auf die Reise. Verständigungsprobleme wurden kreativ gelöst. Da wurde vorgelesen, theatralisch gespielt, gemalt, gesungen und geraten. Die Bibliothek bot den Raum, die Bücher den Stoff, die Kinder erfüllten all das mit Leben.
„Miteinander Lesen“: Erfolgreiche Aktion
„Viele Kinder in unseren Volksschulen wachsen in ihren Familien mit mehreren Sprachen auf. Das ist für die Entwicklung der Kinder wichtig. Doch Unterricht und Wissensvermittlung in den Schulen gelingen nur mit einer gemeinsamen Sprache: Deutsch. Mit Projekten wie diesem fördern wir die Lust am Lesen und bieten den Kindern zugleich einen entspannten, aber auch sehr spannenden Zugang zur deutschen Sprache“, erläutert Ressortchef Bürgermeister Heinz Schaden. Für die Integrationsbeauftragte Daiva Döring ist der Weg dorthin das Ziel: „Tolle, spannende Geschichten in zwei Sprachen wecken Lust auf Bücher, auf andere Sprachen! Das macht auch neugierig auf die Sprachen der MitschülerInnen und ist ein wesentlicher Beitrag für ein friedliches und gutes Miteinander“, ist Döring überzeugt.
„Die Kinder, die unsere Reihe „Miteinander Lesen“ besuchen, kommen öfter und mit offenen Herzen in die Stadtbibliothek“, beschreiben die Bibliotheks-Mitarbeiterinnen Anneliese Preisch und Barbara Vallone-Thöner ihre Beobachtungen und freuen sich, das das Angebot von „Miteinander Lesen“ noch ausgeweitet werden soll.
Übrigens, wussten Sie schon,
… dass in Österreich rund 180 Sprachen gesprochen werden?
… dass es zu den universellen Menschenrechten gehört, Sprachen zu schützen und zu bewahren? Sprache ist die Basis der eigenen Identität und Teil des kulturellen Erbes.
…dass an den städtischen Volksschulen Salzburgs im Schuljahr 2012/2013 5084 Kinder unterrichtet werden und 2416 von diesen (47,5 %) eine andere Muttersprache sprechen.
… dass in der Stadt Salzburg Kinder die Möglichkeit haben, in den Muttersprachen Albanisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Tschetschenisch und Türkisch am Zusatzunterricht teilzunehmen und 734 Kinder diese Möglichkeit nutzen.
… dass die Anerkennung sprachlicher Vielfalt Integration erleichtert, Kommunikation fördert und Frieden sichert?
… dass Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, leichter weitere Sprachen erlernen?
(Quelle: salzburg24)