Stadt

Amateurfilme in Salzburg gesucht

Sie hoffen auf verborgene Schätze in Salzburgs Dachböden und Keller.
Veröffentlicht: 29. März 2017 12:56 Uhr
Das Land Salzburg will eine neue Quelle der Geschichtsforschung anzapfen: In privaten Haushalten dürfte noch eine Vielzahl an Schmalfilmen lagern, die zum Teil wichtige Dokumente der Zeit- oder Alltagsgeschichte Salzburgs darstellen. Die Salzburger werden nun gezielt dazu aufgerufen, etwa Keller oder Dachböden zu durchstöbern und gefundenes Material zur Verfügung zu stellen.
Jacqueline Winkler

"Diese Amateurfilme zählen zu den wichtigsten bisher noch verborgenen Quellen zur Zeit- und Alltagsgeschichte des Landes Salzburg. Dieser Schatz soll nun gehoben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden", appellierten am Mittwoch Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) und Wissenschaftslandesrätin Martina Berthold (Grüne) laut Unterlagen bei einer Pressekonferenz.

Filme werden digitalisiert und archiviert

Die gesammelten Schmalfilme sollen anschließend digitalisiert werden. Kulturhistorisch bedeutsame Dokumente werden im Filmarchiv Austria gesichert und archiviert.

Nach der Digitalisierung erhalten die Menschen ihre Filme in Form einer DVD wieder zurück. Die interessantesten Beispiele werden 2018 in Form einer interaktiven Online-Chronik veröffentlicht, und zwar als Community-Internet-Portal, das allen Nutzern die Möglichkeit gibt, nach dem Wiki-Prinzip Anmerkungen und Kommentare zu den Filmen einzubringen.

Sensationelle Funde in Niederösterreich und Burgenland

Erfahrungen bei derartigen Vorhaben hat das Filmarchiv Austria bereits in Niederösterreich und dem Burgenland gesammelt: Dort wurden mehr als 75.000 Filme zur Verfügung gestellt. Teilweise habe es sensationelle Funde gegeben, berichtete Archiv-Leiter Ernst Kieninger. So gebe es aus der NS-Zeit in Farbe gedrehte Amateuraufnahmen als einzige audiovisuelle Quellen dieser Zeit.

Zudem soll das gesammelte Material für kulturelle und wissenschaftliche Projekte genutzt werden. Der Bogen möglicher Präsentationsformen reicht von DVD-Editionen, Gestaltung von Film-und Fernsehdokumentationen, regionalen Kinoaufführungen bis hin zur Einbindung in Ausstellungs- und Museumsprojekte. Außerdem bilden die Filme eine wertvolle Quelle für wissenschaftliche Analysen aus den Bereichen Volkskunde, Zeitgeschichte, Alltags- und Mentalitätsgeschichte sowie Regional- und Lokalgeschichte.

Kosten: Rund 26.000 Euro

Initiatoren des Projektes "salzburg privat" sind das Land Salzburg, das Filmarchiv Austria und "Salzburg 20.16" (die Gesellschaft zur Begehung des Jubiläumsjahres "Salzburg 200 Jahre bei Österreich"), die sich die Kosten von rund 260.000 Euro teilen. Projektpartner sind das ORF Landesstudio Salzburg sowie zahlreiche öffentliche Bibliotheken im Bundesland Salzburg.

Die Abgabe der Filme ist im Bundesland Salzburg in diesen Bibliotheken möglich. Anmeldung und Registrierung ab 30. März 2017 über die Gratis-Hotline 0800 240 040 oder salzburg@filmarchiv.at; danach werden Übergabetermine mit den Abgabestellen vereinbart.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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