Mutmaßliche IS-Verbindung

21-Jähriger soll Anschlag auf Salzburger Christkindlmarkt geplant haben

Der Christkindlmarkt am Salzburger Dom- und Residenzplatz war eines der geplanten Ziele eines mutmaßlichen IS-Schläfers. Der 21-jährige Verdächtige wurde im Dezember 2024 festgenommen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 01. Juli 2025 13:06 Uhr
Einen Anschlag auf die Festung Hohensalzburg, den Salzburger Hauptbahnhof oder den Salzburger Christkindlmarkt soll ein 21-Jähriger geplant haben, wie am Dienstag bekannt wurde. Der Mann wurde bereits am 1. Dezember 2024 festgenommen und nun angeklagt.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat Anklage gegen einen 21-jährigen Afghanen erhoben, der für den "Islamischen Staat" als Schläfer für Anschläge zur Verfügung gestanden sein soll. Konkret soll er zu Weihnachten 2024 einen Anschlag auf der Festung Hohensalzburg, dem Salzburger Hauptbahnhof oder dem Salzburger Christkindlmarkt "ins Auge gefasst haben", informierte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer Aussendung. Der Mann wurde am 1. Dezember 2024 festgenommen.

Beschuldigter plante Selbstmordattentat mit Waffe oder Sprengstoff

Der Beschuldigte soll sich seit Februar 2023 in Österreich aufgehalten haben und dem IS für Anschläge jederzeit zur Verfügung gestanden sein, und zwar für Selbstmordattentate mit einer Schusswaffe und Sprengstoff oder für ein Attentat mit einem Messer. Für einen Messer-Anschlag "soll der Angeklagte mit der Festung Hohensalzburg, dem Salzburger Hauptbahnhof und dem Christkindlmarkt am Salzburger Dom- und Residenzplatz bereits konkrete Anschlagsziele ausgewählt und mit dem Weihnachtsfest 2024 auch zumindest einen konkreten Zeitpunkt ins Auge gefasst haben", so die Staatsanwaltschaft. Wie konkret die Pläne genau waren, konnte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ricarda Eder, gegenüber der APA nicht sagen, das solle bei der Hauptverhandlung geklärt werden.

Am 21. November des vergangenen Jahres soll der 21-Jährige außerdem eine in Belgien wohnhafte Person zu einem Selbstmordattentat im Iran angestiftet und dafür auch den Kontakt zu mindestens zwei IS-Mitgliedern hergestellt haben. Diese Person wurde aber noch vor der Ausreise in Belgien festgenommen, die Ermittlungen laufen.

21-Jähriger beschafft sich online Baupläne für Sprengsätze

Schließlich legt die Staatsanwaltschaft dem Afghanen das Sammeln und Verbreiten von IS-verherrlichenden Mediendateien zur Last. Das soll über verschiedene Social-Media-Plattformen und Messengerdienste gelaufen sein. Aus dem Internet soll er sich auch Anleitungen und Baupläne zur Herstellung improvisierter Sprengsätze verschafft haben.

Der Angeklagte wurde am 1. Dezember 2024 festgenommen, einen Tag später wurde die Untersuchungshaft verhängt. Der 21-Jährige ist unbescholten und zeigte sich laut Staatsanwaltschaft teilweise geständig. Die Anklage fällt aufgrund des Strafrahmens von zehn bis zu 20 Jahren oder lebenslanger Freiheitsstrafe in die Zuständigkeit eines Geschworenengerichts, und weil der Afghane bei einem Teil der ihm zur Last gelegten Taten noch nicht 21 Jahre alt war, wird es ein Geschworenengericht für Jugendstrafsachen sein. Ein Prozesstermin wurde noch nicht festgelegt.

Konkret zur Last gelegt werden dem 21-Jährigen das Verbrechen der terroristischen Vereinigung, der terroristischen Straftaten, der kriminellen Organisation sowie das Vergehen der Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken