Sperren, Stau und Co

Aus für S-Link: So lauten die Verkehrspläne für die Landeshauptstadt

Die grüne Verkehrsstadträtin Anna Schiester legt nach dem S-Link-Aus Pläne zur Verkehrsberuhigung rund ums Neutor vor.
Veröffentlicht: 12. November 2024 15:20 Uhr
Der S-Link ist gescheitert, der Stau in Salzburg bleibt. Die grüne Verkehrsstadträtin Anna Schiester will altbekannte Pläne zur Neutor-Sperre, zum Öffi-Ausbau und dem Fahrradverleih nun forcieren – die Umsetzung ist für nächstes Jahr geplant. Autofahrer:innen könnten bei den Maßnahmen aufschreien.
SALZBURG24 (mon)

Nach dem Nein zum S-Link rücken für Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste - die Grünen der Stadt Salzburg) nun andere Maßnahmen in den Fokus, um die Verkehrssituation in der Landeshauptstadt zu verbessern. Neu sind die Pläne nicht, die Umsetzung soll mit 2025 aber rasch passieren. Denn noch heuer legt die Verkehrsstadträtin zwei Amtsberichte vor, einer davon soll bereits kommende Woche im Planungsausschuss diskutiert werden. Schiesters Ziel ist es, den Verkehr zwischen dem Hildmannplatz und Museumsplatz – also die rund 600 Meter zwischen dem Haus der Natur und nach dem Neutor – zu entschärfen.


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Mit dem Sanierungsbeginn der Salzburger Festspielhäuser wird die Durchfahrt durchs Neutor für den motorisierten Individualverkehr beschränkt. Geht es nach Schiester, soll die Neutor-Sperre auch nach der Baustelle dauerhaft bleiben. Ausgenommen davon seien die Öffis, Taxis, der Lieferverkehr und Anrainer:innen, heißt es auf SALZBURG24-Anfrage am Dienstag. Auch der provisorische Kreisverkehr am Hildmannplatz soll nach der Baustelle der Festspielhäuser bleiben – wann genau das sein wird, steht noch nicht fest.

Stadt Salzburg hat fünf Millionen für Straßen budgetiert

Auch die genauen Kosten stehen noch nicht im Detail fest, seien aber bereits im Budget reserviert. Fünf Millionen hat die Stadt jedenfalls im Straßenbereich unter anderem für die Neugestaltung von Hildmannplatz, Waagplatz, Mozartplatz und der General-Keyes-Straße und der Verkehrsberuhigung in Nonntal vorgesehen. Darin inkludiert sind aber auch Baumaßnahmen für Parkgaragen, die Festspielhäuser und die Aufschließung einer neuen Hofer-Zentrale.

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Betroffene Anrainerinnen und Anrainer wurden laut Schiester „selbstverständlich“ in die Planung zur Verkehrsberuhigung rund um das Neutor einbezogen. Bereits vor etwa drei Jahren gab es Dialogveranstaltungen, die eine „breite Zustimmung zur Verkehrsberuhigung“ ergab. Seither gebe es laufend Gespräche auch mit Geschäftstreibenden und vor allem dem Altstadtverband.

Dass die Sperre des Neutors zu einer Verlagerung des Verkehrs in angrenzende Stadtteile führen kann, ist Schiester bewusst. Deshalb werde die baustellenbedingte Testphase dokumentiert und evaluiert.

Begegnungszone in Nonntal geplant

Geplant ist für heuer außerdem der Beschluss für eine Begungungszone in der alten Nonntaler Hauptstraße. Details konnte Schiester bis Dienstagmittag dazu noch keine geben – außer, dass die Begegnungszone 2025 umgesetzt werden soll und die Finanzierung dafür sichergestellt sei. Die Entscheidung, wie es nach dem Aus für den S-Link mit der vor Jahren angekündigten Umgestaltung des Rudolfskais und dem Kiesel-Boulevard weitergeht, steht laut Schiester noch aus. Überlegungen dazu gebe es aber schon.

Mehr Öffis und Fahrradverleihsystem kommen

Für die Autofahrerinnen und Autofahrer bleibt also weiterhin vieles im Unklaren. Konkrete Pläne gibt es allerdings bei den Öffis und beim Radfahren. Mit den Buslinien 17 (Erschließung Rennbahnsiedlung) und 22 (nördliches Schallmoos) sollen bereits mit Ende der Semesterferien 2025 neue Strecken angefahren werden. Außerdem soll der Takt bei den Linien 9, 10 und 12 verdichtet werden.

Mehrfach diskutiert, immer verworfen, nun beschlossen: Für das Fahrradverleihsystem, bekannt als S-Bike, gibt es seit vergangener Woche eine finanzielle Einigung mit dem Land, so Schiester. Der Amtsbericht werde nächste Woche im Ausschuss besprochen. Geplant sind über 60 Verleihstationen für Fahrräder. Das Projekt wird ausgeschrieben und die Investitionskosten von 1,6 Millionen Euro werden von Stadt und Land jeweils zur Hälfte getragen. "Nächstes Jahr soll die Umsetzung beginnen und ab Anfang 2026 soll das Bikesharing-System in Betrieb gehen. Und diesmal bin ich mir sicher", betont Schiester.

Die Maßnahmen allein werden die Verkehrswende in Salzburg wohl nicht bringen. Wie es sie gelingen soll, diskutieren LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP) und Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Mittwoch.

(Quelle: salzburg24)

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