„Ein Kai für Jedermann“ soll in der Salzburger Altstadt entstehen. „Wir haben hier am Rudolfskai ein wunderschönes Setting, aber mit Problemen“, schildert Unterkofler. Damit spielt sie unter anderem auf nächtliche Polizeieinsätze auf der „Partymeile“ an. Das soll sich künftig ändern.
Rudolfskai wird neu gestaltet
Konkret betroffen von der Neugestaltung sind die Hausnummern 8 beim Rathaus bis 26 (Hotel Altstadt). Zum einen soll der Gehsteig anstatt 2,1 Meter in Zukunft 3,4 bis 4,4 Meter breit sein. Wie die neu gewonnene Fläche genutzt wird, sei noch nicht abschließend geklärt. Möglich wären aber Gastgärten, öffentliche Möbel oder Pflanztröge. Auch die Fassadenelemente sollen in die Gestaltung integriert werden, um den gesamten Bereich zu vereinheitlichen.

Flaniermeile in Mozartstadt
Aufgrund der Verbreiterung wird sich die Fahrbahn jedoch verschmälern. Unterkofler erklärt, dass die Busspur und nur noch eine Spur für den Individualverkehr bleiben sollen. Die Busspur könne weiterhin für Anlieferungen und in der Nacht als Parkplatz genutzt werden. Am Ende der Häuserzeile, beim Hotel Altstadt, soll es außerdem eine Taxi- und Anlieferungsbucht geben.
Eine Spur für Individualverkehr
Staugefahr oder Verkehrsprobleme befürchtet Unterkofler nicht: „Momentan gibt es eineinhalb Spuren, die braucht kein Mensch.“ Für den Verkehr ändere sich nichts. Die beiden Spuren auf der Staatsbrücke würden bestehen bleiben. Neue Bodenmarkierungen nach dem Abbiegen auf den Kai sollen das Einfädeln in Zukunft laut Unterkofler sogar noch sicherer machen.
Neue Gastronomiebetriebe kommen
Auch was das Gastronomieangebot betrifft, soll sich einiges ändern. „Wir wollen gute Betriebe ansiedeln, nicht nur Ramschläden, damit auch etwas für die Salzburgerinnen und Salzburger da ist“, erläutert Nils Weger, Sprecher der Eigentümergemeinschaft entschieden. Schon seit Jahren habe sich der Kai zu einer massiven Problemzone entwickelt. Das habe man sich selbst eingebrockt und erfordere jetzt ein härteres Durchgreifen. Nur drei von zehn Lokalen, wie etwa die beliebten Irish Pubs, sollen weiterhin bestehen bleiben. Weichen müssen etwa das Vis á Vis & The Cube. Das Angebot ergänzen könnten laut Weger etwa Cocktailbars, Vinotheken oder Cafés. Zudem könne man einen Fokus auf Bier legen. Angedacht sei auch Lokale wie die Goldene Kugel, die sich in der dahinter liegenden Judengasse befinden, dafür zu interessieren, sich auch auf der Kaiseite anzusiedeln.
Öffnung der Durchgänge
Auch die Durchgänge zwischen den Häusern am Rudolfskai und der Judengasse sollen erweitert bzw. geöffnet werden. So entstehe eine Verbindung mit der inneren Altstadt, sagt Unterkofler. Anstatt wie aktuell zwei soll es nach der Neugestaltung neun Verbindungen geben. Dies sei auch wichtig, da die neue S-Link-Haltestelle „Altstadt“ am Kai errichtet werden soll. Somit entstehe einerseits mehr Durchlässigkeit, andererseits ein angemessenes Entrée betont die Bürgermeister-Stellvertreterin.
Kostenfrage noch offen
Von der Umgestaltung betroffen wäre öffentlicher Grund. Die Detailplanung würde noch nicht vorliegen. Noch heuer werde man die Projektkosten im Budget vorsehen. Bis November soll eine Grobkostenschätzung vorliegen, so Unterkofler. Rückendeckung gebe es jedenfalls von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Man wolle den Rudolfskai aus seinem bisherigen „Schmuddel-Image“ holen, wird er in einer Aussendung zitiert. Auf die Frage, ob es bereits Gespräche mit anderen Parteien gegeben hätte, antwortet die Vizebürgermeisterin: „Ich bin mir sicher, dass eine Mehrheit in Sicht ist.“ Die Umsetzung soll bereits im kommenden Jahr erfolgen.

Sicherheit soll gesteigert werden
Auch wenn die Qualität des Angebots vor Ort gesteigert werden soll, sei keine „Schickimicki-Meile“ geplant, versichert der Sprecher der Eigentümergemeinschaft. Studenten sollen ebenso angesprochen werden wie Banker, Salzburgerinnen und Salzburger ebenso wie Touristen. Nächtliche Polizeieinsätze sollen künftig vermieden werden, da sich das Zielpublikum ändere. Geöffnete Lokale von morgens bis abends sollen für mehr Vielfalt sorgen und verhindern, dass sich Menschenmassen nachts am Rudolfskai sammeln, kündigt Unterkofler an. „Dann kommen die Polizisten nur noch privat dort hin“, wirft Weger schmunzelnd ein. Ob das Projekt tatsächlich eine Mehrheit erhält und ob sich das Sicherheitsproblem tatsächlich auflöst, bleibt also abzuwarten.
(Quelle: salzburg24)