Eines der Reizthemen im heimischen Verkehr ist seit Jahren der Gaisberg. Das Naherholungsgebiet im Stadtgebiet ist regelmäßiges Ausflugsziel vieler Salzburger:innen. Ob zu Fuß, dem Fahrrad, Bus oder eben Auto oder Motorrad geht es auf die mit 1.286 Metern höchste Erhebung der Landeshauptstadt.
In den vergangenen Jahren wurde die Zufahrt an schönen Tagen im Herbst und Winter immer mal wieder komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Begrenzte Parkplätze
Insgesamt 55 offiziell ausgewiesene Parkplätze gibt es bei der Umkehrschleife unterhalb der Gaisbergspitze. Doch vor allem an schönen Tagen parken bekanntlich etliche weitere Fahrzeuge auf dem Plateau, was zu Strafzetteln der Polizei und regelmäßigen Straßensperrungen ab der Zistelalm führt – und zum Frust der Verkehrsteilnehmer:innen und Anrainer:innen.
Wann ein Fahrverbot gelten soll
Derzeit prüft die Salzburger Stadtpolitik ein Fahrverbot ab der Zistelalm bis zum Gipfel des Gaisbergs. Falls der autofreie Hausberg tatsächlich eingeführt werden sollte, würde die Maßnahme an Wochenenden und Feiertagen in den Monaten von Oktober bis April gelten. Dann müssten die Busse als Alternative jedoch deutlich verstärkt werden. Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner (ÖVP) sprach sich zuletzt für 25-Minuten-Intervalle aus. Derzeit verkehrt der 151er-Bus bereits im verstärkten Takt alle 45 Minuten. Die normale Taktfrequenz beträgt 90 Minuten.
Salzburger:innen stürmen Gaisberg
Spätestens seit den Corona-Ausgangsbeschränkungen sehnen sich immer mehr Menschen nach Freizeit in der Natur. Und der Strom dürfte keinesfalls weniger werden. Denn noch heuer sollen die Bauarbeiten für einen Trail am Salzburger Hausberg beginnen, um Mountainbiker:innen eine legale Möglichkeit zu bieten, ihren Sport auszuüben. Eine Fertigstellung wäre dann im Frühling 2023 möglich – Kostenpunkt etwa 500.000 Euro. Die derzeit geplante Variante sieht eine Abfahrt über die Gersbergalm nach Guggenthal in Koppl (Flachgau) vor.
Sessellift als Alternative?
Auf die höchste Erhebung der Mozartstadt führte übrigens bis 1972 ein Sessellift. Die erste Fahrt damit fand am 22. Mai 1954 statt. Ausgangspunkt war damals im Salzburger Stadtteil Parsch, der Lift führte die Gäste damals auf einer Länge von 1.193 Metern innerhalb von zwölf Minuten zur 259 Meter höher gelegenen Judenbergalm beim Hotel Kobenzl.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Pläne, eine Seilbahn auf den Salzburger Hausberg zu errichten. Der Salzburger NEOS-Gemeinderat Lukas Rößlhuber schlug zuletzt vor, einen der Gaißau-Lifte des mittlerweile stillgelegten Flachgauer Skigebiets dafür herzunehmen. Gegenüber den Salzburger Nachrichten (SN) winkte Preuners Büroleiter jedoch schon ab, weil es für die "veralteten Lifte aus der Gaißau ganz sicher keine seilbahnrechtliche Genehmigung mehr" gebe.
Immerhin eines ist klar: Die Diskussionen um die Verkehrs-Zukunft des Salzburger Gaisbergs dürfte noch lange nicht zu den Akten gelegt werden.
(Quelle: salzburg24)