Der heimische Arbeitsmarkt befindet sich seit Monaten auf Talfahrt, die Arbeitslosigkeit hat Rekord-Dimensionen erreicht. Über 20.000 Salzburgerinnen und Salzburger waren im Februar 2015 ohne Arbeit oder in Schulung – ein Zuwachs von fast zehn Prozent seit Februar 2014. Und jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Heute wurde bekannt, dass Mubea Carbo Tech in Salzburg wegen einer ausgelaufenen Serienherstellung 220 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kündigen wird. Das ist beinahe ein Drittel der Gesamtbelegschaft.
AK verspricht Betroffenen Hilfe
AK-Präsident Siegfried Pichler: „Wir werden den Betroffenen helfen, umgehend das Gespräch mit der Geschäftsleitung suchen und die zuständige Gewerkschaft Bau Holz (GBH) sowie den Betriebsrat beim Ausverhandeln eines Sozialplans bestmöglich unterstützen. Dass eine Arbeitsstiftung eingerichtet werden soll ist gut. Diese muss das Gröbste für die 220 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abfedern!“
"Trend setzt sich fort"
Freilich gewinnt diese jüngste Kündigungswelle zusätzlich an Tragik, weil sie ein weiterer Schlag für den in den letzten Jahren ohnehin stark gebeutelten Produktionssektor in Salzburg ist. In den vergangenen sechs Jahren gingen dort 2.200 Arbeitsplätze (minus 6,1 Prozent) verloren. Mit Carbo Tech setzt sich der Trend der letzten Jahre nach Kündigungen bei Johnson Controls (minus 140 Arbeitsplätze seit Jänner 2013), Sony (minus 200 Arbeitsplätze seit Jänner 2013) und Binder Holz (minus 100 Arbeitsplätze) fort, um nur einige Beispiele zu nennen.
Gerade im forschenden und innovativen Bereich und der Anwendung neuer Technologien hat die Produktion aber nach wie vor eine Zukunft in Österreich und Salzburg. „Deshalb ist es umso bitterer, dass es nun mit den Kündigungen bei Carbo Tech, einem Hersteller hochmoderner Werkstoffe, genau einen solchen Betrieb trifft“, so Pichler weiter: „Aber es ist positiv, dass die Geschäftsführung von Carbo Tech den Erhalt und Ausbau des Standortes als Zentrum für Forschung und Entwicklung sowie der Fertigung zugesichert und weitere Investitionen in Aussicht gestellt hat.“
(Quelle: salzburg24)