Maßnahme gegen Altersarmut

Crowdfunding-Kampagne für "Oma"- Generationencafé in Salzburg

Das Generationencafé Vollpension hat im Juni einen Testlauf in der Salzburger Altstadt gestartet. Nun soll ein fixer Standort her. Im Bild v.l.n.r.: Gründer Moriz Piffl-Percevic, Frau Doris, Frau Marianne, Servicemitarbeiterin Alena, Vereinsobfrau Karin Hermann-Arnold und Gründerin Julia Krenmayer.
Veröffentlicht: 16. September 2025 12:03 Uhr
Nach dem Popup-Lokal im Juni fest, dass das "Oma"- Generationencafé gegen Altersarmut nach Salzburg kommen soll. Eine Crowdfunding-Kampagne soll bei der Finanzierung helfen.

Spätestens mit der im September beschlossenen Pensionsanpassung ist Altersarmut erneut in den Fokus gerückt. Besonders Frauen sind betroffen: Laut Zahlen vom diesjährigen Equal Pension Day liegen die Pensionen von Frauen um 39,7 Prozent unter denen der Männer. In Wien betreibt die "Vollpension" bereits seit 2015 Generationencafés, die Senioren einen Zuverdienst ermöglichen sollen. Am Dienstag zog das Unternehmen Bilanz und kündigte Expansionen nach Graz und Salzburg an.

Aktuell sind 55 Seniorinnen und Senioren bei den Generationencafés angestellt, die dort etwa kochen und servieren, administrativ arbeiten oder Fahrdienste übernehmen. Die Speisen von "der Oma" sind gleichzeitig Aushängeschild und Marketinginstrument, samt heimischem Dekor. Rund 10.000 Gäste zählt der Betrieb monatlich, erklärt Vollpension-Gründer Moriz Piffl-Percevic vor Journalisten. "Neben zwei Millionen Euro Zuverdienst für Senioren mit kleiner Pension haben wir in den letzten Jahren jährlich 600.000 Euro Lohnnebenkosten alleine abgeführt."

Crowdfunding-Kampagne für "Oma"- Generationencafé

Jetzt soll das Konzept nach Graz und in die Stadt Salzburg kommen. In der Mozartstadt wurde im Juni für drei Tage ein Popup-Lokal geöffnet. Dafür setzt das Unternehmen auf Crowdfunding, um pro Standort 200.000 Euro zu sammeln. Die Zahlungen von mindestens 1.000 Euro sollen die Spender nach einer Laufzeit von zehn Jahren zurückbekommen, außerdem verspricht die Kampagne eine erfolgsabhängige Verzinsung zwischen null und zehn Prozent. Wird das Ziel erreicht, sollen die Cafés im nächsten Jahr öffnen.

Blinder Fleck am Arbeitsmarkt?

Piffl-Percevic sieht dabei einen blinden Fleck auf dem Arbeitsmarkt. "Als wir das zweite Generationencafé in der Johannesgasse eröffnet haben, haben sich innerhalb von 48 Stunden in Wien über 300 Seniorinnen bei uns beworben." Der lokale Betrieb würde so viel Aufmerksamkeit bekommen, "weil es offensichtlich in der Zivilgesellschaft sehr wenig Lösungen für den demografischen Wandel gibt".

Außerdem wirkt die Arbeit laut dem Vollpension-Ideengeber gegen Vereinsamung: "Finanzielle Armut ist der größte Treiber von Kontaktarmut. Das spiegelt sich in allen Studien wider. Das wissen wir aber auch aus den Gesprächen mit unseren Mitarbeiterinnen."

(Quelle: apa)

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