Die Fertigstellung des barrierefreien Bahnhofneubaues erfolgt bereits 2014. "Ich freue mich schon riesig auf die Eröffnung. Wir wandern mit dem neuen Salzburger Hauptbahnhof sicher vom Schlusslicht an die Spitze der Bahnhofstests durch den Verkehrclub Österreich (VCÖ). Doch damit sei erst ein kleiner Teil unseres Forderungskatalogs für den öffentlichen Personenverkehr im Land Salzburg erfüllt." betonte der Landesvorsitzende der Lebensgewerkschaft vida, AK-Vizepräsident Walter Androschin anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Sprecher der Plattform der Salzburger Verkehrsinitiativen (PLAVI), Mag. Peter Haibach.
Ausbau so schnell wie möglich
Einig waren sich die beiden Verkehrsexperten ganz besonders darin, dass der ÖBB-S-Bahn-Ausbau auf dem bereits bestehenden Schienenast nach Straßwalchen, ergänzt um ein drittes Gleis zwischen Steindorf und Neumarkt, spätestens mit der Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofes erfolgen müsse. LHStv Haslauer (ÖVP) will durch die Junktimierung der S-Bahn-Erweiterung mit der Fertigstellung der Hochleistungsbahn die dringend benötigte Verkehrsverbindung um Jahre hinausschieben. Diese mutwillige Verzögerung würde vor allem zu Lasten der ArbeitnehmerInnen gehen. Wie dringend der Bedarf ist, lässt sich vergleichsweise an den Zahlen ÖBB-S-Bahn-Verbindung zwischen Golling und Freilassing ablesen. Rund 8,5 Millionen Fahrgäste frequentierten 2012 im gesamten Bundesland Salzburg den Schienennahverkehr, davon allein 3,6 Millionen auf dem S-Bahnast Golling - Freilassing. Die Weiterführung der Lokalbahn bis Ostermietung soll das Konzept ergänzen. Gleiche Priorität genieße aber auch der Ausbau der S-Bahnen im Pongau (von Radstadt bis in das Gasteinertal) und Pinzgau (von Schwarzach bis Saalfelden), sowie ein wintersicherer Bahnausbau im Bereich des Pass Lueg. Eine umfassende Tarifreform, neue Haltestellen in Wohngebieten sowie bei Schulstandorten, eine den Bedürfnissen der Benutzer angepasste Taktung, bessere Fahrgastinformationen durch Echtzeitanzeigen, Info-Terminals sowie Audio- und Videoinformationen in Zügen und Bussen gehören ebenso zum Forderungsprogramm von Androschin und Haibach wie eine Stadtregionalbahn (in der ersten Phase unterirdisch bis zum Mirabellplatz).
Verbindung Salzburg-Graz
Die Wiedereinführung des 2-Stundentaktes der ÖBB nach Graz dürfen sich der vida-Chef und seine Gewerkschaft, gemeinsam mit Pro-Bahn Österreich und der PLAVI, auf ihre Fahnen heften. Ihr heftiger Widerstand gegen die Einstellung dieser Verbindung hat die Politik von dessen Notwendigkeit für die Salzburger Bevölkerung überzeugt.Das gipfelte in der Übergabe einer diesbezüglichen Petition an NR-Präsidentin Barbara Prammer im September 2011. "Hier hat uns der Salzburger SPÖ-Nationalrat Mag. Johann "Jacky" Maier voll unterstützt" so Androschin wörtlich.
Die Aussage, dass Mitbewerber Westbahn in OÖ bald auch Regionalbahnen betreiben werde, bezeichnete Androschin als "reinen Schmäh". Bisher läge nicht einmal ein diesbezügliches Ansuchen vor.
Umweltfreundliches Bahnfahren
Will man im Sinne des Umweltschutzes den Güterverkehr vermehrt von der Straße auf die Schiene verlagern, müssen faire politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Derzeit fahren mehr als 12.000 LKW österreichischer Speditionen mit ausländischem Kennzeichen und ausländischem Personal quer durch Österreichs Straßen. Solange der Gesetzgeber diesem Lohndumping nicht Einhalt gebietet und eine Bezahlung der Fahrer nach österreichischem Kollektivvertrag vorschreibt, hat die ÖBB Rail-Cargo keine Chance.
Gewalt gegen Zugpersonal
Neben diesen Akten von psychischer Gewalt kommt es vermehrt zu körperlicher Gewalt gegenüber den Zugbegleitern. Hier ist ebenfalls der Gesetzgeber gefordert, indem er solche Tätlichkeiten nicht als Kavaliersdelikt durchgehen lässt, sondern als Offizialdelikt anerkennt.
Die Reform der Pendlerpauschale begrüßte Androschin ausdrücklich. Diese komme in erster Linie den Beziehern niedriger Einkommen zu Gute und bringt durch die Steuerfreiheit für Jahreskarten erstmals für Unternehmen und Beschäftigte einen Anreiz, eine win-win Situation zu schaffen und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beizutragen.
(Quelle: salzburg24)