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Drei Jahre Freies Fernsehen Salzburg: Sender am Gaisberg geplant

Drei Jahre Freies Fernsehen in Salzburg.
Veröffentlicht: 02. Juli 2015 13:57 Uhr
Anlässlich seines dreijährigen Bestehens setzt sich der nichtkommerzielle Salzburger Community-TV-Sender FS1 ehrgeizige Ziele. Der Fernsehsender, der derzeit nur über das Kabelnetz der Salzburg AG oder per Live-Stream im Internet zu sehen ist, soll voraussichtlich ab 2016 auch terrestrisch, also über DVB-T-Antenne, empfangbar sein.

Dazu soll gemeinsam mit dem kommerziellen Regionalsender RTS ein eigener Sender auf dem Salzburger Gaisberg errichtet werden. FS1-Geschäftsführer Alf Altendorf sprach am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von einer einmaligen technischen Investition von rund 40.000 Euro und jährlichen Betriebskosten von etwa 10.000 Euro, die man sich zudem mit RTS teile. Das komme deutlich billiger, als wenn man sich bei der Sendestation der ORF-Tochter ORS am Gaisberg einmiete.

Bemühen um leistbare Musikrechte

Auf einer anderen Front verlaufen die Verhandlungen hingegen deutlich zäher. "Wir bemühen uns seit zwei Jahren um leistbare Musikrechte bei den Verwertungsgesellschaften", sagte Altendorf. Die Sendungsmacher würden für ihre Fernsehbeiträge zwar lizenzfreie Musik verwenden, "aber wir hätten die Rechte gerne für die Salzburger Musikszene." Lokale Bands würden gerade am Beginn ihrer Musikkarriere oft in Studio-Sessions in FS1 auftreten. "Sobald die Bands dann aber Verwertungsgesellschaften wie der AKM oder der LSG beitreten, dürfen wir frühere Aufnahmen von ihnen nicht mehr spielen."

"Wir spielen Salzburger Musiker"

Altendorfs Co-Geschäftsführer Markus Weisheitinger sieht Rechtepauschalen für freie Sender - die Rede war von rund 20.000 Euro im Jahr - überhaupt kritisch, weil diese zu sehr auf kommerzielle Verwertung ausgerichtet sind. "Wir wollen keine großen internationalen Labels subventionieren. Wir spielen ja nicht Madonna oder Michael Jackson rauf und runter, sondern Salzburger Musiker." Ziel sei es, zumindest eine für nichtkommerzielle Rundfunksender leistbare Pauschale oder Sonderlösung zu verhandeln.

Das Sendestudio von FS1 wurde am 15. Juni 2012 im Kunstquartier in der Salzburger Bergstraße eröffnet. Derzeit gestalten rund 150 Sendungsmacher das Programm, manche regelmäßiger, manche mit nur einem oder zwei Beiträgen im Jahr. Das Programm ist bunt gemischt und reicht von Kulturmagazinen, politischen Diskussionsrunden und Jugend-Sendungen bis hin zu Talkformaten oder einem TV-Aquarell-Malkurs.

Community-TV: Fernsehen mit Lokalbezug

Community-TV ist werbefreies, unabhängiges Fernsehen mit Lokalbezug und stellt neben dem öffentlich-rechtlichen und dem privat-kommerziellen Rundfunk eine dritte Säule in der Fernsehlandschaft dar. "Mit niederschwelligem Zugang soll es allen Bevölkerungsgruppen leicht möglich sein, selbstständig Fernsehen zu machen", betonte Markus Weisheitinger am Freitag. Für 2015 stehen FS1 rund 260.000 Euro zur Verfügung. Das Geld stammt zum größten Teil aus dem Topf des Nichtkommerziellen Rundfunkfonds, der in Österreich nicht nur die 14 Freien Radios, sondern auch die beiden anderen Freien Fernsehsender Okto (Wien) und Dorf TV (Oberösterreich) speist. Daneben wird FS1 von Stadt und Land Salzburg unterstützt.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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