Mammuts und Höhlenlöwen

Eiszeit bricht im Haus der Natur aus

Veröffentlicht: 14. November 2018 17:22 Uhr
Mit dem Thema "Eiszeit und Klima" eröffnet das Salzburger Haus der Natur am Mittwoch eine Dauerausstellung, die nicht nur eines der brennendsten globalen Themen behandelt, sondern in erster Linie das Phänomen Klimaschwankungen anhand der Kälteperioden veranschaulicht.

Diese sind für die Wanderung und Ausbereitung des Menschen ebenso ursächlich wie das heutige Aussehen der Landschaften.

Wie sah die Erde vor 20.000 Jahren aus?

Die Schau gibt etwa Einblick, wie der Erdball zur Zeit der jüngsten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren aussah: Ein Drittel der Erdoberfläche war von Eis bedeckt - heute sind es etwa zehn Prozent; der Meeresspiegel lag um bis zu 150 Meter unter heutigem Niveau, Landbrücken verbanden inzwischen getrennte Kontinente oder Inseln und ermöglichten dadurch die ungehinderte Verbreitung von Mensch und Tieren.

Eine "Fieberkurve" zeigt die großen Temperaturschwankungen im Lauf der aktuellen Eiszeit, die bereits seit 2,6 Millionen Jahren andauert. In dieser befinden wir uns derzeit statistisch gesehen am Ende einer Warmzeit, welche die Kaltzeiten seither immer wieder ablösen. Gezeigt werden auch Bohrkerne, die Aufschluss über die Erde und das Klima über lange Zeiten geben. Ebenso zu sehen ist, wie die Gletscher die Täler abhobelten oder Wannen ausschürften, die heute die Seen des Salzkammergutes oder des Alpenvorlandes bilden. Ein Modell zeigt den Salzachgletscher zur Zeit des Eishöchststandes vor 25.000 Jahren, per Knopfdruck lässt sich die Eismasse heben und die Landschaft von heute kommt zum Vorschein.

Edelweiß kommt ursprünglich aus Asien

Schließlich geht die Ausstellung auch ausführlich auf Flora und Fauna ein. So erfährt man etwa, dass Edelweiß und Enzian eigentlich keine Alpenpflanzen sind, sondern im Zuge der Klimaschwankungen aus Asien hierher gelangten. Oder dass vor 60.000 Jahren Höhlenlöwen in die Alpen eingewandert sind, wie sich der Schneehase immer weiter verbreitete oder dass vor 18.000 Jahren in Österreich noch Mammuts lebten. Neben Originalfunden von Knochen solcher Tiere sind auch Modelle aufgestellt, von denen ein drei Meter hohes und 800 Kilo schweres Mammut herausragt, das heuer im Sommer in einer aufwendigen nächtlichen Aktion in den Innenhof des Museums gehievt wurde.

Nach der Erweiterung des Hauses der Natur vor neun Jahren erfolgt seither die sukzessive Modernisierung des Altbaus, erläuterte Direktor Norbert Winding am Rande der Presseführung. Die Ausstellung "Eiszeit und Klima" wird als Dauerausstellung künftig fixer Bestandteil im Haus.

(APA)

(Quelle: apa)

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