Veröffentlicht: 18. April 2012 10:35 Uhr
Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, der am 29. Mai das kirchenrechtliche Pensionsalter von 75 Jahren erreicht, hat Anfang dieser Woche in Rom sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
Vatikan wird Wunsch nachkommen
In Salzburg wird allgemein angenommen, dass der Vatikan diesem Wunsch auch nachkommt. "Nach Annahme des Rücktrittsgesuchs wird es einige Wochen dauern, bis aus Rom ein Dreier-Vorschlag (die Erzdiözese Salzburg hat die Sonderstellung, dass das Domkapitel den Erzbischof aus einem Dreier-Vorschlag des Vatikans wählen darf, Anm.) einlangt. Manche glauben, das wird im Herbst der Fall sein, andere erwarten das bis Jahresende", so der Sprecher. Für die Zeit bis zur Wahl eines neuen Oberhirten gibt es laut Kumpfmüller drei Möglichkeiten: Entweder beauftragt der Papst Kothgasser selbst, dieErzbischof gibt gerne Verantwortung ab
Kothgasser hatte zuletzt schon betont, dankbar zu sein, "wenn ich die Verantwortung abgeben kann. Wenn man sich bemüht hat, 15 Jahre wirklich im Einsatz zu stehen, und auch älter wird - 75 Jahre ist keine Kleinigkeit -, dann ist es wohl auch verständlich, dass die Kräfte nicht zunehmen", sagte er im März in einem APA-Interview. Es sollten "jüngere Kräfte die Verantwortung übernehmen, die haben vielleicht neue Ideen, haben sicher mehr Kräfte." Auch wenn kirchenrechtlich ein emeritierter Bischof keinen Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers hat, will Kothgasser nichts unversucht lassen. Er hat in den vergangenen Wochen eine große Umfrage in den Gremien (Pastoralrat, Priesterrat, Dechantenkonferenz, Konsistorium) und unter allen hauptamtlichen Mitarbeitern in der Seelsorge sowie den Vorsitzenden der verschiedenen Verbände durchgeführt und Vorschläge gesammelt. In den nächsten Tagen wird er eine Liste mit Namen nach Rom übermitteln. Der scheidendeWer wird Nachfolger von Kothgasser?
Als Favorit für die Nachfolge wurde in Medien zuletzt vor allem der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer genannt - Kothgasser war selbst Bischof von Innsbruck, bevor er nach Salzburg kam. Aber auch der aus Salzburg stammende Wiener Weihbischof Franz Scharl wird den Favoriten zugerechnet. Genannt wurde auch der Name des Pfarrers von Zell am Ziller, Ignaz Steinwender.(Quelle: salzburg24)