Probebetrieb

Exoskelette für Pflegepersonal in Salzburger Krankenhaus

Veröffentlicht: 18. Juni 2025 14:25 Uhr
Exoskelette kommen erstmals im Krankenhaus Barmherzige Brüder in der Stadt Salzburg zum Einsatz: Zwei Geräte werden dort getestet, sie sollen das Pflegepersonal bei schweren Hebearbeiten unterstützen. 

Als erstes Spital in Österreich setzt das Salzburger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Exoskelette im Bereich der Pflege ein. Die mit Robotik unterstützten Kraftanzüge sollen das Pflegepersonal vor allem bei schweren Hebearbeiten unterstützen: Sie können die Belastung der Wirbelsäule um bis zu 38 Kilo verringern. Im Salzburger Spital kommen vorerst zwei dieser Geräte zum Einsatz, hieß es am Mittwoch bei der Präsentation.

Exoskelette werden wir Rucksack getragen

Getragen werden die Exoskelette wie ein Rucksack, zusätzlich werden sie an den Beinen befestigt. Sie leisten aktive Robotik-Unterstützung beim Gehen und entlasten beim Heben oder Senken die Wirbelsäule vor allem im Bereich der Brust- und oberen Lendenwirbel. Zusätzlich erfolgt eine Haltungskorrektur. "Es bringt eine große Erleichterung im Arbeitsalltag und macht rückenschonendes Arbeiten möglich. Der Apparat ist am Körper kaum spürbar und einfach zu handhaben", berichtete Gesundheits- und Krankenpflegerin Christina Langwieder.

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Bei den Barmherzigen Brüdern in Salzburg sollen die Exoskelette zunächst vor allem im stationären Pflegebereich und im Hol- und Bringdienst eingesetzt werden, beispielsweise bei der Arbeit mit adipösen Patienten oder bei längerer vorgebeugter Haltung. "Von wem und wann sie eingesetzt werden, wird am Morgen bei der Dienstübergabe festgelegt. Die Einschulung des Personals erfolgt über geschulte Koordinatoren. Dabei ist es uns wichtig, dass sich niemand verpflichtet fühlt, die Exoskelette zu verwenden. Wir setzen auf einen unkomplizierten Zugang und denken, dass die Erleichterung im Arbeitsalltag überzeugen wird", sagte Pflegedirektorin Margareta Bruckner.

Exoskelett kostet rund 15.000 Euro

Der Listenpreis für ein einzelnes Roboter-Exoskelett beträgt rund 15.000 Euro, bei größeren Abnahmemengen werden sie günstiger. "Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, zum Beispiel aufgrund von Zerrungen oder Schmerzen durch die andauernde körperliche Belastung, entstehen Kosten in Höhe von 1.454 Euro pro Woche und Person", rechnete Verwaltungsdirektor Werner Lassacher vor. Finanziert wurden die beiden Außenskelette über Fundraising und Spenden.

Die beiden Exoskelette sind KI-gesteuert und stammen vom deutschen Hersteller German Bionic Systems. Sie wurden im Zeitraum von zwei Jahren anhand verschiedener Pflegesituationen entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Pflegern und Patienten abgestimmt sind. Die Berliner Charité besitzt bereits eine Reihe von Exoskeletten.

(Quelle: apa)

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