In der Causa wurden im Februar drei Tatverdächtige bei der Staatsanwaltschaft anzeigt. Einer davon soll den entscheidenden Hinweis gegeben haben. Es handelt sich dabei um jenen 21-jährigen Salzburger, der im sogenannten "Stolpersteine"-Prozess in Salzburg Ende Jänner wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz zu fünf Jahren Haft nicht rechtskräftig verurteilt worden war. Seinen Angaben zufolge habe der 20-Jährige die Stele beschädigt. Er selbst und eine weitere Person hätten Aufpasserdienste geleistet. Der 21-Jährige befindet sich derzeit wegen eines Einbruchdeliktes in Untersuchungshaft.
20-Jähriger in U-Haft
Warum der 20-jährige Hauptverdächtige jetzt in U-Haft genommen werden soll, begründete der stellvertretende Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, im Gespräch mit der APA so: Durch die Zerstörung des Mahnmals sei ein erheblicher Schaden herbeigeführt worden, die Tat stehe auch in Zusammenhang mit einer nationalsozialistischen Wiederbetätigung. Zudem bestehe aus Sicht der Staatsanwaltschaft eine massive Tatbegehungsgefahr, erläuterte Holzleitner. Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert. Innerhalb von 48 Stunden muss über den Antrag für eine U-Haft entschieden werden.
Das Denkmal im Kurpark nahe des Mirabellplatzes mitten in der Stadt Salzburg wurde mittlerweile um 15.000 Euro wiedererrichtet. Es erinnert an die Ermordung von Hunderten behinderten und kranken Menschen durch die Nationalsozialisten.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)