Auch Österreichs Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser machte sich ein Bild von der Lage. Sie besichtigte die Notquartiere und meinte zur Hilfe: „Was hier geleistet wird, ist mit einem Wunder gleichzusetzen. Ich kann nicht genug Danke sagen. Und bin zutiefst berührt und beeindruckt.“
UNHCR besuchte Grenze zu Freilassing
Der Leiter des UNHCR-Österreich Büros Christoph Pinter besuchte nach dem Bahnhof auch die Grenze. Am Beginn der kalten Jahreszeit sei es nötig, „dass die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf und ein festes Quartier haben“, sagte er. Den Bemühungen Salzburgs zollte Pinter Respekt.
Busshuttle für Flüchtlinge zur Grenze
Zwischen Autobahnmeisterei (ABM) und Grenze wurde ein permanenter Busshuttle-Dienst eingerichtet. Flüchtlinge, die zu Fuß zur Grenze kamen, wurden zur ABM zurück gefahren. Dort erhielten sie Armbänder, um einen geordneten Grenzübertritt zu gewährleisten. Die deutschen Behörden ließen während des Nachmittags rund 30 Personen pro Stunde passieren. Am Bahnhof fuhr am Vormittag noch ein Sonderzug mit Flüchtlingen über die Grenze nach Deutschland. Später am Tag gab es keinen mehr. Es trafen aber weiterhin Flüchtlinge in kleinen Gruppen per Zug in der Stadt Salzburg ein.
Grenzübergang Saalachbrücke schon am Vormittag voll belegt
Der Abfertigungsbereich am Grenzübergang Saalachbrücke war schon Mittwochvormittag mit 800 Flüchtlingen voll belegt. Parallel dazu ging der Ausbau der Infrastruktur an der Grenze weiter. Ein beheiztes Zelt, das rund 70 Menschen eine Notunterkunft bietet, war noch am Dienstag fertiggestellt worden, ein weiteres beheiztes Zelt für rund 90 Menschen befand sich am Vormittag im Aufbau. Weiters sollten im Laufe des Tages die sanitären Einrichtungen durch fünf WC und zwei Duschcontainer verbessert werden. Die Infrastruktur ist aufgrund der räumlichen Verhältnisse für maximal 800 Flüchtlinge ausgelegt und somit derzeit an der Kapazitätsgrenze. Dies führt dazu, dass an der Grenze neu ankommende Flüchtlinge aufgrund der Abfertigungsgeschwindigkeit auf deutscher Seite derzeit nicht mehr in den Wartebereich eingelassen werden können.
Flüchtlinge: Zustrom aus dem Osten und Süden weiterhin stark
Im gesamten Stadtgebiet hielten sich am Vormittag rund 2.000 Flüchtlinge auf. Gleichzeitig ist der Zustrom aus dem Osten und Süden Österreichs weiterhin sehr stark. Ein Sonderzug mit 348 Flüchtlingen verließ zwar Mittwochvormittag den Salzburger Hauptbahnhof. Für heute wurde jedoch mit keinen weiteren Sonderzügen nach Deutschland gerechnet. Ein Bild von der Flüchtlingslage in Salzburg hat sich am Mittwoch auch der Österreich-Chef des UN-Flüchtlingshochkommissariats, Christoph Pinter, gemacht. In einem Gespräch am Vormittag erläuterten Schaden, Magistratsdirektor Martin Floss und Einsatzleiter Michael Haybäck die dramatische Situation: Mit gestern, Dienstag, 1.500 Flüchtlingen am Bahnhof, 800 an der Grenze nach Freilassing und 600 in der alten Autobahnmeisterei "kommen wir an die Kapazitätsgrenze der Stadt", betonten sie.
Bürgermeister Schaden warnt vor Hauptbahnhof-Sperre
"Nur dank der guten Kontakte zwischen Wien und Berlin gibt es noch Sonderzüge. Die brauchen wir wie einen Bissen Brot. Sonst droht die Lage aus dem Ruder zu laufen. Und die bislang so erfolgreiche humanitäre Hilfe aller Beteiligten für die Flüchtlinge kann nicht aufrechterhalten werden. Immer wieder melden wir der Wiener Verkehrsleitzentrale, dass niemand mehr geschickt werden darf - und dann kommen neue Flüchtlinge nach", sagte Schaden. Der Salzburger Bürgermeister warnte erneut vor einer drohenden Sperre des Hauptbahnhofs: Bei 2.000 Personen muss dieser aus Sicherheitsgründen für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Der Bürgermeister fürchtet außerdem, dass viele Flüchtlinge nach Österreich zurückgeschickt werden, wenn die angekündigte "48-Stunden-Schnellabfertigung" der Deutschen kommt.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)

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