Stadt

Flüchtlinge: Piktogramme für Verhaltensregeln in Salzburgs Bädern

Anstarren von Frauen verboten: Was für alle klar sein sollte, verdeutlichen nun Piktogramme.
Veröffentlicht: 19. April 2016 12:44 Uhr
Nach Beschwerden über Belästigungen durch Flüchtlinge in einem Hallenbad in der Stadt Salzburg hat man nun reagiert: Bilder sollen nun in den Bädern über "Spielregeln" aufklären. Eine dieser Regeln erklärt etwa, dass Anstarren und Fotografieren von Frauen im Bikini nicht erlaubt ist. Das gilt für Einheimische ebenso wie für Migranten.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Nachdem es zu Jahresbeginn in einem öffentlichen Hallenbad in der Stadt Salzburg einige Beschwerden über Flüchtlinge wegen sexueller Belästigungen gegeben hatte, ließ die Stadt Piktogramme über Verhaltensregeln ausarbeiten. Die Zeichnungen werden Ende dieser Woche in den städtischen Bädern angebracht, sagte ein Sprecher von Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Dienstag zur APA.

Die textlosen Piktogramme wurden von Graham Wiseman in Zusammenarbeit mit der Agentur Wolfgang Zenz erstellt. Den Auftrag dazu hatte Preuner über das Informationszentrum der Stadt gegeben. Die Verhaltensregeln werden sprachunabhängig, also kommentarlos kommuniziert.

Piktogramme erklären "Spielregeln" im Freibad

Anfangs habe man überlegt, die Darstellungen in mehreren Sprachen zu erläutern, doch dann sei man zur Erkenntnis gekommen, dass das keinen Sinn mache, erklärte Bernd Huber, Sprecher und Büroleiter des für die öffentlichen Bäder ressortzuständigen Vizebürgermeisters. "Die Piktogramme wurden für verschiedene Bereiche bedarfsbezogen zusammengestellt. Im Idealfall helfen uns diese dabei, dass es zu keinen Störungen kommt und alle ihrem Badevergnügen nachgehen können."

So werden die Regeln verdeutlicht./APA/STADT SALZBURG/GRAHAM WISEMAN/AGENTUR WOLFGANG ZENZ Salzburg24
So werden die Regeln verdeutlicht./APA/STADT SALZBURG/GRAHAM WISEMAN/AGENTUR WOLFGANG ZENZ

Anstarren und Fotografieren von Frauen verboten

Angebracht werden die "Spielregeln" etwa im Dusch- und Beckenbereich. Dargestellt wird beispielsweise, dass das Anstarren und Abfotografieren von Frauen im Bikini nicht erwünscht ist, ebenso nicht das Baden in Unterhosen. Eine weitere Zeichnung veranschaulicht einen gebührenden Respektabstand zwischen einem weiblichen und männlichen Badegast, die sich nicht kennen. Aufgezeigt wird auch, dass Damen und Herren getrennt von einander duschen sollen und der Abfall in die Mistkübeln gehört.

Regeln gelten für Einheimische wie für Migranten

Die Stadt hat in Summe rund 140 Piktogramme erstellen lassen. Sie werden im AYA-Bad, in dem es auch ein Hallenbad gibt, im Volksgartenbad, im Freibad Leopoldskron (Lepi), im Paracelsus-Hallenbad und beim Lieferinger Badesee aufgehängt. Die Badesaison in den Freibädern beginnt offiziell am 1. Mai. Man erwarte sich, dass sich alle Gäste - egal ob Einheimische, Touristen, Migranten oder Asylwerber - an die Regeln halten, sagte Huber.

Sicherheitsdienst im Paracelsusbad im Einsatz

Im Paracelsusbad gibt es laut Huber seit der Einführung eines Wachdienstes keine Beschwerden mehr. Zwei Securitys sind dort 21 Wochenstunden zur Unterstützung des Bademeisters im Einsatz. Zuvor hatten sich einige weibliche Badegäste von Asylwerbern durch Anstarren und anzügliche Bemerkungen und Gesten belästigt gefühlt.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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