Stadt

Flüchtlinge: Salzburg stellt Konzept für Asylwerber-Großquartier vor

Veröffentlicht: 19. Jänner 2016 14:31 Uhr
Kleine Wohneinheiten, Betreuung rund um die Uhr und mehr Polizeistreifen: So soll im größten Asylquartier in der Stadt Salzburg ein gutes Zusammenleben funktionieren und Sicherheit garantiert werden. Vor allem auf das Verhältnis zu den Nachbarn legt man großen Wert, wenn im März 246 Personen in das neue Heim in der Straniakstraße einziehen.
SALZBURG24 (Florian Gann)

In der Stadt Salzburg öffnet Ende März das bisher größte Asylwerberquartier im Bundesland. 246 Frauen, Männer und Familien sollen dann in zwei ehemaligen Betriebsgebäuden in der Straniakstraße untergebracht werden. Das Land und der Betreiber - das Diakoniewerk Salzburg - haben am Dienstag ihr Betreuungskonzept vorgestellt. Etwaige Sorgen der Anrainer soll mit mehr Polizeipräsenz begegnet werden.

Straniakstraße: Kleinere Einheiten, bessere Betreuung

"Wir setzten auf kleinteilige, in sich abgeschlossene Wohngruppen zu etwa je 20 Personen, die von unseren Mitarbeitern rund um die Uhr betreut werden", sagte Michael König, Geschäftsführer des Diakoniewerks. Dadurch sei der intensive Kontakt zwischen Betreuern und Asylwerbern gewährleistet. Die Bewohner versorgen sich im neuen Quartier selbst.

Schon bisher wurden Flüchtlinge in der Straniakstraße untergebracht./Neumayr/BP Salzburg24
Schon bisher wurden Flüchtlinge in der Straniakstraße untergebracht./Neumayr/BP

Knappe Mittel: Diakoniewerk ruft zu Spenden auf

Finanziert wird die Unterkunft über den Tagsatz für Flüchtlinge. 14,50 Euro - nicht wie anfangs berichtet 6,50 Euro - stehen dem Diakoniewerk für jeden Bewohner zur Verfügung. "Mit diesem Geld müssen wir das Quartier betreuen", so König. Weil die Mittel für die Anschaffung von Möbel und Hausrat nicht reichen, ruft das Diakoniewerk auf einer eigenen Homepage (www.fluechtlingsarbeit-salzburg.at) zu Sachspenden auf.

Zugleich will König Freiwillige gewinnen, welche die Bewohner bei der Integration unterstützen - etwa indem sie die Asylwerber bei Arztbesuchen oder Behördengänge begleiten, ihnen beim Freizeitangebot helfen, vor allem aber um ihnen Deutsch zu lernen.

Berthold: Gutes Verhältnis zu Nachbarn wichtig

Integrationslandesrätin Martina Berthold (Grüne) betonte, wie wichtig ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn sei: "Wir wollen auf Ängste, Unsicherheiten und Fragen der Anrainer eingehen und werden vor Öffnung des Quartiers auch noch eine eigene Gesprächsrunde nur für Frauen ansetzen." Die Polizei wird vor allem in der Anfangsphase verstärkt Streifendienst rund um die Unterkunft fahren. Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler kündigte eine enge Zusammenarbeit mit der Leitung des Quartiers an: "So können wir schon im Vorfeld rechtzeitig reagieren, sollten Probleme auftauchen."

Fast 5.000 Asylwerber in Salzburg

Mit heutigem Tag befanden sich in Salzburg exakt 4.883 Asylwerber in der Grundversorgung und warten auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Insgesamt wurden in Salzburg im vergangenen Jahr 680 positive Asylbescheide ausgestellt und rund 3.000 neue Quartierplätze-Plätze geschaffen. Zur Erfüllung der Quote fehlten laut Berthold am Dienstag rund 200 Plätze. Der Bedarf wird mit den Gebäuden in der Straniakstraße aber nur bedingt abgedeckt: Ein Teil der zukünftigen Bewohner wird aus anderen Unterkünften verlegt, die bis zu diesem Zeitpunkt aufgelassen werden.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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