Die Bahnhofs-Tiefgarage steht – wie auf SALZBURG24 berichtet – nur mehr wenige Tage als Notquartier für durchreisende Flüchtlinge zur Verfügung. Das stellen Magistratsdirektor Martin Floss und Bezirkseinsatzleiter Michael Haybäck klar. Bekanntlich kann die Tiefgarage aus baurechtlichen Gründen nicht winterfest gemacht werden und ist auch aus humanitären und juristischen Gründen zur Unterbringung von Flüchtlingen nicht länger zu verantworten. Auch in Hinblick auf eine zu erwartende Wetterverschlechterung mit tiefen Temperaturen gilt es, das Not-Transitquartier Bahnhofsgarage ehestmöglich zu schließen.
Kapazität in Liefering wird erhöht
Um auch weiterhin ausreichend Transitquartiere zur Abpufferung des unregelmäßigen Zu- und Abstroms der Flüchtlinge bereitstellen zu können, wird die Kapazität der alten Autobahnmeisterei in Liefering wesentlich erweitert. Die Infrastruktur zur Betreuung der Menschen (Essensausgabe, Kleiderausgabe, Sanitäreinrichtungen, medizinische Betreuung etc.) wird auf dem ehemaligen Asfinag-Gelände konzentriert. Die Arbeiten für diese Erweiterung laufen derzeit, vor allem auch in Hinblick auf die Sanierung baulicher Mängel in den alten Asfinag-Hallen. Ziel ist es, die Menschen dort so rasch wie möglich aus den derzeitigen Zelt-Provisorien wieder in feste Unterkünfte zu bringen.
Neue „Abfertigungszone“ in Lastenstraße
Zur Betreuung der Flüchtlinge nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof wird im Bereich Lastenstraße eine abgezäunte Abfertigungszone, wie es die Stadt Salzburg in einer Aussendung nennt, mit einem Aufenthaltszelt und Bürocontainern für die eingesetzten Mannschaften errichtet. Die Vorbereitungen für diese Abfertigungszone laufen mit Hilfe von Pionieren des Bundesheeres bereits. Die derzeit noch am Bahnhofsvorplatz bestehenden Betreuungseinrichtungen von Rotem Kreuz sowie die oberirdischen Sanitärcontainer können dann ebenso aufgelassen werden.
Beheizter Wartebereich für 180 Personen
Bei der Abfertigungszone geht es nicht darum, eine neue Übernachtungsmöglichkeit statt der demnächst zu schließenden Tiefgarage zu schaffen. Vielmehr entsteht ein beheizter Wartebereich für rund 180 Personen. Die mit dem Zug ankommenden Flüchtlinge werden weiterhin per Bus-Shuttle zur alten Autobahnmeisterei gebracht, wo auch die Versorgung stattfindet. Zudem soll das Zelt gewährleisten, dass der Salzburger Bahnhof als solcher betriebsbereit bleibt.
Das Hauptzelt (40 x 15 m) und ein Anbau (15 x 5 m) werden auf Wunsch der Polizei errichtet, die es auch betreiben wird. Bestellt wurde das Zelt vom Land Salzburg. Ausgestattet wird es mit stufenförmigen, gummibeschichteten Podesten, die von unten beheizt werden. Diese dienen als Sitz- und Ruhezonen. Es werden keine Feldbetten und auch keine Bierbänke aufgestellt. In Betrieb gehen kann das Zelt frühestens im Lauf der nächsten Woche. Zuvor ist noch die nötige Infrastruktur (Beleuchtung, Heizung etc.) herzustellen. Außerdem müssen WC-, Sanitäts- und Büro-Container vom Bahnhofsvorplatz an die Lastenstraße verlegt werden.
Quartiere in Salzburg voll ausgelastet
Bevor die Bahnhofsgarage aufgelassen wird, beherbergt sie nochmal hunderte Flüchtlinge. Mit 800 Personen war sie am Freitagvormittag belegt. In der ABM Liefering befinden sich knapp 380 Flüchtlinge und 141 Asylwerber, an der Grenze zu Freilassing werden stündlich 50 Personen übernommen.
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(Quelle: salzburg24)