Seit 2016 ist Salzburg Teil der Initiative Foodsharing. Vor über zehn Jahren wurde sie in Berlin ins Leben gerufen, um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren. Die Plattform koordiniert teilnehmende Betriebe mit Privatpersonen, die die Waren abholen und entweder selber verbrauchen oder verteilen.
Menschen sensibilisieren
Neben dem aktiven Retten von Lebensmitteln wollen die Ehrenamtlichen der Initiative die Menschen auch sensibilisieren. „Wir schaffen Bewusstsein über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und wie lange Lebensmittel tatsächlich noch genießbar sind. So wollen wir das Konsumverhalten der Menschen nachhaltig verändern“, erklärt Sebastian Badstuber im Interview mit SALZBURG24. Er löste vor Kurzem den ehemaligen Foodsharing-Botschafter der Stadt Salzburg, Emanuel Neuböck, ab.
Wie der Name schon verrät, sagt das MHD aus, wie lange die Lebensmittel mindestens halten. Vieles ist aber auch nach "Ablauf" noch genießbar, wie zum Bespiel Joghurt oder Eier. Daher gilt: Schauen, riechen, probieren - bevor das Essen in den Müll wandert.
Acht Betriebe in Salzburg
Aktive Mitglieder, also Abholerinnen und Abholer, sind in erster Linie die Endkonsument:innen der geretteten Waren. Nach einem Quiz inklusive einer Rechtsvereinbarung und Einführungsabholungen erhalten die Mitglieder einen Ausweis, mit dem sie bei den teilnehmenden Betrieben Lebensmittel abholen können. Derzeit gibt es in Salzburg acht Betriebe, die seit über einem Jahr dabei sind. Die Ehrenamtlichen richten sich beim Abholen nach den Betrieben. Vier Wochen im Vorhinein können sie sich eintragen, um die Waren mehrmals in der Woche zu fixierten Zeiten abzuholen.
An Familie und Bekannte verteilen
Wenn ihnen die abgeholten Waren für den Eigenverbrauch zu viel sind, verteilen die Abholer:innen diese im Familien- und Bekanntenkreis weiter. Salzburgs derzeitiger Botschafter nimmt zum Beispiel gerettete Lebensmittel zu seinem Dienst als Rot-Kreuz-Sanitäter mit und verteilt sie dort. „Das mach ich aber als Privatperson. Eine direkte Kooperation mit dem Roten Kreuz gibt es nicht“, so der Ehrenamtliche.
Keine Konkurrenz zu SOMA und Co
„Wenn ein Betrieb schon an den Sozialmarkt spendet, dann werben wir dieses Unternehmen natürlich nicht ab“, so der derzeitige Botschafter für die Stadt Salzburg. Nach Absprache arbeiten die Lebensmittelretter:innen aber trotzdem mit karikativen Einrichtungen zusammen, zum Beispiel mit der Wärmestube Salzburg, der Caritas Salzburg oder dem ABZ Itzling.
(Quelle: salzburg24)