Obwohl bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg am 9. März elf Listen antreten und Beobachter davon ausgehen, dass die großen Parteien Federn lassen werden, ist die mandatstärkste SPÖ optimistisch: "15 Mandate wollen wir halten, das ist unser Ziel", sagte Gemeinderat und Bezirksvorsitzender Michael Wanner am Montag bei einer Pressekonferenz in Salzburg.
Viel Wettbewerb bei Gemeinderatswahl
Und wenn es ganz leicht gehe, dann solle dem Spitzenkandidaten, Bürgermeister Heinz Schaden, die Bürgermeister-Stichwahl erspart bleiben und er gleich beim ersten Wahlgang am 9. März wieder als Stadtoberhaupt hervorgehen, erklärte Wanner. "Das ist auch ein Appell an alle, die aufgrund der vielen Wahlgänge müde sind", sagte Schaden, knapp 15 Jahre im Amt, dann selbst. Er ließ aber durchblicken, dass er sich aufgrund der Tatsache, dass diesmal acht Kandidaten um den Bürgermeister-Sessel kämpfen, auf eine Stichwahl einstellt. Die SPÖ will einen "knackigen, zielstrebigen und fairen" Wahlkampf führen, wie Wanner betonte. "Uns ist es wichtig, zu den Leuten hinauszugehen, in die Siedlungen und Wohnungen, ihre Ideen anzuhören und mitzunehmen." Für die Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahl stehe der SPÖ ein "Schmalspurbudget" von insgesamt 350.000 Euro zur Verfügung. Das ist laut Wanner um ein gutes Drittel weniger als bei den Wahlen 2009.
Verkehr großes Thema im Wahlkampf
Die Liste der Kandidaten sei jünger und weiblicher geworden, wurde bei der Pressekonferenz betont. Schaden erklärte erneut, dass er sich Anja Hagenauer als Sozialstadträtin und Vizebürgermeisterin wünscht - falls der Souverän es so wolle. Er bezeichnete die Gemeinderätin als kompetente Persönlichkeit mit einem breit gefächerten Hintergrund - der reiche von der katholischen Aktion bis zur Integration. Als Themenschwerpunkte für den Wahlkampf nannte die sozialdemokratische Partei unter anderem die Schaffung von leistbarem Wohnraum und die Förderung der Integration sowie ein faires Miteinander von "Individual- und öffentlichem Verkehr". Schaden lehnt eine Citymaut ab. "Sie ist rechtlich ausgeschlossen und ich bin auch inhaltlich dagegen." Menschen, die über kein großes Einkommen verfügen, sollte es nicht auch noch schwerer gemacht werden, lautete sein Argument.
Öffis attraktiv gestalten
Der öffentliche Verkehr solle so attraktiv gemacht werden, dass man gerne auf das Auto verzichtet, sagte Klubvorsitzender Bernhard Auinger. Und Schaden meinte: "Das Wichtigste, was wir tun können, ist, dass der Verkehr dort, wo er herkommt, nach Möglichkeit neu strukturiert wird." In den vergangenen 20 Jahren habe sich das Kfz-Verkehrsaufkommen verdoppelt, derzeit würden 90.000 "Einpendler" pro Tag in die Stadt fahren. "Der Verkehr kommt zu uns", konstatierte der Bürgermeister. Schaden rührte mit der Aussage, Salzburg habe sich zur Budget-Musterhauptstadt entwickelt, die Werbetrommel für seine Kandidatur. (APA).
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(Quelle: salzburg24)