Stadt

Hollister im Salzburger Europark ist Zwangsbeschaller 2012

Veröffentlicht: 21. Dezember 2012 12:25 Uhr
Die Filiale der Textilkette Hollister im Europark in Salzburg wurde, wie auch 2011 zum "Zwangsbeschaller" gekürt. Laut Peter Androsch, Sprecher der Kampagne "Beschallungsfrei" sei es in dem Shop ähnlich laut wie eine Kreissäge.

Mit diesem wenig schmeichelhaften Titel haben die GPA-djp als Vertretung der Handelsangestellten und die von der Linzer Initiative Hörstadt, GPA-djp, ÖGB Linz-Stadt und der Katholischen Kirche OÖ getragene Kampagne "Beschallungsfrei - Gegen Zwangsbeschallung" die Filiale im Salzburger Europark ausgezeichnet.

Hollister: 99 Dezibel gemessen

"Bei Testkäufen hier wurden Schallpegelwerte bis zu 99 Dezibel gemessen", begründet Kampagnensprecher Peter Androsch, "das entspricht der akustischen Leistung einer Kreissäge." Derartige Belastungen seien dafür verantwortlich, dass jeder fünfte Österreicher über 14 Jahren irreparabel hörgeschädigt sei.

"Wir wollten diese Negativauszeichnung heute stellvertretend für viele Unternehmen überreichen, die ihre Angestellten in der für sie ohnehin schon arbeitsintensiven Vorweihnachtszeit derartigen Belastungen aussetzen", betont der Geschäftsführer der GPA-djp Salzburg, Gerald Forcher, der die Trophäe, die einen von einem Nagel durchbohrtes Ohr darstellt, gemeinsam mit Androsch im Geschäft deponierte - offensichtlich sehr zum Missfallen der Geschäftsführung. Vertreter der Kampagne und mehrere RedakteurInnen, die über den Zwangsbeschaller berichten wollten, wurden von der Leitung des Europarks aus dem Einkaufszentrum gewiesen.

Weihnachtsmusik ist eine Zumutung

In Salzburg wurde die Lautstärke der Weihnachtsmusik in 30 Filialen gemessen, bundesweit waren es rund 320 Geschäfte, die Hintergrundmusik verdient in fast allen Fällen diese Bezeichnung nicht. "Wir wollen und werden auch in Zukunft darauf aufmerksam machen, dass diese Zwangsbeschallung von ArbeitnehmerInnen und natürlich auch von KundInnen mit Hintergrundmusik nicht nur prinzipiell eine Zumutung und eine Verletzung unseres Menschenrechts auf körperliche Souveränität ist, sondern vor allem ein gesundheitsschädlicher Stressfaktor erster Güte", so Forcher.

Die Gewerkschaft habe selbstverständlich nichts gegen Weihnachtsmusik einzuwenden, im Gegenteil, ergänzt auch GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian: "Wir setzen uns dafür ein, die Arbeitsbedingungen der Angestellten gerade auch in Zeiten hoher Kundenfrequenz korrekt und so angenehm wie möglich zu gestalten. In diesem Sinne appellieren wir an die Unternehmen, das Maß der Beschallung ihrer MitarbeiterInnen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Die Umsätze im Weihnachtsgeschäft hängen sicher von anderen Faktoren ab als von der Weihnachtsmusik, das Um und Auf sind freundliche und motivierte Angestellte."

(Quelle: salzburg24)

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