Die Zahl der ausgesetzten Tiere steigt in der Urlaubszeit typischerweise an. Auch einen Hund in der Stadt Salzburg dürfte dieses Schicksal ereilt haben. Er wurde mit angelegtem Maulkorb in eine Box vor dem Trainingsgelände einer Hundeschule gesperrt und von seinen Besitzer:innen zurückgelassen. Nur einen Wassernapf hatte der Vierbeiner zur Verfügung.
Hund stundenlang in Box in Salzburg-Stadt eingesperrt
Er dürfte stundenlang dort gesessen haben, ehe er bemerkt wurde, berichtet der Tierschutzhof Gut Aiderbichl Donnerstagfrüh in einer Aussendung. Schließlich rückte die Österreichische Tierrettung an, um den Hütehund zu befreien. Er sei zwar gechippt, aber nicht in der Heimtierdatenbank registriert. Somit bestehe keine Chance, die Halter:innen ausfindig zu machen.
Anzeige gegen unbekannte Besitzer:innen erstattet
Trotzdem wurde eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Ein Tier auszusetzen ist in Österreich kein Kavaliersdelikt“, betont Gut Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber. Laut Tierschutzgesetz bringt der Halter das Tier dadurch in eine gefährliche Situation, die sein Wohlergehen gefährden kann. Dafür kann es eine Geldstrafe von bis zu 7.500 Euro geben.
Der Fundhund durfte jedenfalls noch am Freitag auf Gut Aiderbichl in Henndorf (Flachgau) einziehen. Dort haben ihn die Tierpfleger:innen sofort ins Herz geschlossen. Ein neues Zuhause ist also gefunden – nur ein neuer Name fehlt noch. Den dürfen diesmal die Fans des Gnadenhofs selbst aussuchen, kündigt Ehrengruber an: „Wir freuen uns über viele Namensvorschläge auf unserem Instagram Kanal!“
Über 6.000 Tiere leben auf Gut Aiderbichl in Henndorf
Auf Gut Aiderbichl leben derzeit über 6.000 gerettete Tiere. Etwa 9.000 Menschen wenden sich pro Jahr an die Tierschutzgemeinschaft. Dabei wird versucht, so vielen Tieren wie möglich in ihrer Notsituation zu helfen.
Gerade während der Corona-Pandemie haben sich viele Leute ein Haustier angeschafft. Viele davon wurden mittlerweile wieder abgegeben. Weil Salzburgs Tierheime ausgelastet sind, nimmt auch Gut Aiderbichl beschlagnahmte oder gefundene Tiere auf. „Es gilt sich immer im Vorhinein gut zu überlegen, ob man sich einen tierischen Gefährten ins Haus holt“, weist Gut Aiderbichl-Tierretterin Bianca Pöckl auf die große Verantwortung von Tierhalter:innen hin. „Es bedeutet Pflege, Betreuung, aber natürlich auch einen finanziellen Aufwand.“
(Quelle: salzburg24)