Den Marko-Feingold-Steg über die Salzach sollen künftig Liebesbändchen und keine Liebesschlösser mehr zieren. Das Gewicht der Vorhängeschlösser würde das Sicherheitsnetz an seine Belastungsgrenze bringen, weist die Stadt Salzburg hin. Ein kompletter Austausch sei eine aufwendige und kostspielige Maßnahme, die zudem mit einer vorübergehenden Sperre der Brücke verbunden wäre.
Rund 1.500 Kilo an Schlössern müssten jährlich entfernt werden – das sei etwa ein Fünftel der angebrachten Liebessymbole. Bis zu 7,5 Tonnen an zusätzlichem Gewicht muss die Brücke demnach durch die angebrachten Liebesschlösser tragen. Wie berichtet, waren in den letzten Wochen wieder mehrere Magistratsmitarbeiter mit dem Abzwicken beschäftigt. Die Stadt Salzburg bittet Liebespaare kleinere, rostfreie Schlösser zu verwenden. Diese hätten die Chance, länger am Steg zu bleiben. Große und schwere Vorhangschlösser würden meist entfernt.
Erste Liebesbändchen bereits am Marko-Feingold-Steg
Als „nachhaltige Alternative“ will man aber nun auch auf Freundschaftsbänder aus Stoff setzen. An das Geländer geknüpft sollen die bunten Bändchen symbolisch für Freundschaft oder Liebe stehen. An die 50 Bändchen seien in den letzten Tagen bereits im Schloss Mirabell abgeholt worden, heißt es vom Team Vielfalt am Freitag auf S24-Anfrage.
Einige davon sind bereits zwischen den Liebesschlössern ans Netz geknüpft worden, wie ein Lokalaugenschein beim Marko-Feingold-Steg am Donnerstag zeigt – manche sind fest verknotet, andere wehen recht lose im Wind.
Gegenwind für wehende Bändchen
Die Bändchen stoßen jedenfalls nicht überall auf Gegenliebe. So stellen mehrere User:innen auf Instagram die von der Stadt beworbene „nachhaltige Alternative“ in Frage. „Aus welchem Material sind diese Bänder gefertigt? Und was hätte es für Auswirkung auf Pflanzen und Tierwelt, wenn sie sich ablösen?“, fragt sich etwa eine Userin.
Können „Bänder aus Plastik, die sich durch Wind auf die Dauer lösen und in die Umwelt gelangen“ also wirklich eine Alternative sein? Diese Frage konnte man bei der Stadt Salzburg nicht klar beantworten. Die Bändchen bestehen jedenfalls zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoffflaschen, teilte ein Pressesprecher auf S24-Anfrage mit. Über die Haltbarkeit – gerade mit Blick auf die Witterungseinflüsse – sei nichts bekannt. Man wolle der Frage aber auf jeden Fall nochmals nachgehen, kündigte er an.
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(Quelle: salzburg24)