Das Jazzit in der Stadt Salzburg wurde auch heuer als einer der besten Jazz Clubs weltweit ausgezeichnet. Es ist bereits das sechste Mal, dass das Salzburger Lokal vom renommierten US-amerikanischen DownBeat Magazin in diese Riege gewählt wurde. Für Geschäftsführer Jürgen Vonbank „eine Bestätigung unserer Arbeit, die mit vergleichsweise moderaten Ressourcen geschieht.“ Denn: Obwohl der Salzburger Jazz Club im vergangenen Jahr rund 24.000 Gäste begrüßte und Schauplatz für über 230 Veranstaltungen war, arbeiten dort nur drei Festangestellte. Wie das klappt? „Nur schwer. Mit vielen Überstunden. Wir arbeiten an der Belastungsgrenze“, so Vonbank am Donnerstag im Gespräch mit SALZBURG24. Mangels Budget sei das im Kulturbereich oftmals der Fall, prangert er an.
Erfolg trotz Personalmangels
Dass das Jazzit seit mittlerweile über 20 Jahren läuft, ist vor allem der Leidenschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, schildert Vonbank: „Das sind Leute, die das einfach gerne machen.“ Dennoch kämpfe man schon lange um mehr Geld, um weitere Kräfte einstellen zu können. Aktuell werden nur bei Veranstaltungen zusätzliche Mitarbeiter:innen dazu geholt.
An Personalüberschuss kann der Erfolg des Jazzit also nicht liegen – woran dann? „Mein Vorgänger hatte ein gutes Gespür fürs Kuratieren“, meint Vonbank. Davon profitiere die Bar noch immer. Gleichzeitig wolle man aber auch „nie stehen bleiben“ und sich weiterentwickeln. „Wir sind sehr offen, auch für andere Musikrichtungen. In Salzburg müssen wir das sein. So hält sich das.“ Das Jazzit habe seinen eigenen Weg gefunden – und sei nun eben mehr als ein Jazz Club. Dazu komme, dass die Bar geographisch sehr gut liege: In Österreich gebe es kaum andere Jazz Clubs und für viele Künstlerinnen und Künstler biete sich ein Tour-Stopp in Salzburg einfach an.
Jazz-Weltgröße im November in Salzburg
Ausruhen will man sich auch auf der sechsten Auszeichnung nicht. 2025 soll es deshalb mit einem bunten Programm weitergehen – mal mehr, mal weniger jazzig. Ein besonderer Höhepunkt wird der Auftritt des weltberühmten Saxophonisten Kenny Garrett am 19. November, kündigt der Club per Aussendung an. Garrett, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Jazz-Legende Miles Davis bekannt wurde, tritt gemeinsam mit seinem Ensemble „Sounds from the Ancestors“ auf.
Mehr Musikerinnen auf der Jazzit-Bühne
Von Oktober bis Dezember bringt das Jazzit im Rahmen des Formats „Jazzit:Residency“ Saxophonistin Yvonne Moriel auf die Bühne, die erst kürzlich mit dem österreichischen Jazzpreis für die beste Newcomerin ausgezeichnet wurde. Moriel wird dabei monatlich neue musikalische Projekte zwischen Modern Jazz und Kammermusik präsentieren. Auch darüber hinaus verfolge das Jazzit weiter das Ziel, verstärkt weibliche Künstlerinnen ins Rampenlicht zu bringen. Unter anderem geplant: Ein Auftritt der mongolischen Newcomerin Enji im Mai und ein Konzert der international gefeierten Gruppe Derya Yıldırım & Grup Şimşek im Juni. Letztere sind für ihren Mix aus psychedelischem anatolischem Funk und Soul bekannt.
Zu einem Fixpunkt im Jazzit-Kalender hat sich mittlerweile das Festival „Take The A-Train“ entwickelt, das bereits zum elften Mal vom 11. bis 14. September in der Mozartstadt stattfindet. Zudem wird auch die Veranstaltungsreihe „Jazzit Club Nights“, die tanzbare Live-Musik und DJ-Kultur verbindet, fortgesetzt. Am 23. Mai stehen dort das Berliner Duo Acid Zone, der österreichische Musiker Dorian Concept und der Salzburger DJ Rova auf der Bühne.
Die Jazzit-Bar in der Stadt Salzburg
Das Jazzit in der Salzburger Landeshauptstadt ist ein Musikclub und Veranstaltungsort, der sich vor allem auf Jazzmusik spezialisiert hat, aber auch Raum für andere Musikrichtungen bietet. Gegründet wurde das Jazzit im Jahr 1981 zunächst als Verein unter dem Namen „Jazz im Theater“. Seit 2002 befindet sich das Jazzit als Bar unter dem Namen „Jazzit:Musik:Club“ in der Elisabethstraße nahe dem Salzburger Hauptbahnhof. Im Konzertprogramm stehen vor allem nationale und internationale Künstler:innen aus den Bereichen Jazz, Funk, Soul, Blues, Weltmusik, elektronische Musik sowie experimentelle und improvisierte Musik. Daneben finden auch DJ-Abende, Workshops, Jam-Sessions und Diskussionen rund um Musik und Kultur dort statt.
(Quelle: salzburg24)