Rund 100.000 Salzburgerinnen und Salzburger fühlen sich durch den Lärm des Straßenverkehrs in ihrem Wohnumfeld belästigt, macht der VCÖ anlässlich des am Mittwoch stattfindenden Tag gegen Lärm aufmerksam. Dauerhafter Verkehrslärm macht krank und kann zu Herz-Kreislauferkrankungen führen. Der VCÖ fordert Maßnahmen zur Verringerung des Lkw-Verkehrs sowie die stärkere Förderung des Gehens und Radfahrens im Ort, so der Verein via Aussendung.
„Verkehrslärm macht krank“
"Verkehrslärm ist nicht nur ein Ärgernis, Verkehrslärm macht krank", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Am Mittwoch findet der Internationale Tag gegen Lärm statt. Insgesamt geben rund 200.000 Salzburgerinnen und Salzburger an, dass sie in ihrer Wohnung tagsüber oder in der Nacht unter zu viel Lärm leiden. Laut Daten der Statistik Austria ist der Verkehr der Hauptgrund dafür, dass es im Wohnumfeld zu laut ist. Mehr als die Hälfte der lärmbelasteten Personen geben den Verkehr als Verursacher an, weitere Lärmquellen sind Baustellen, Lokale, Nachbarn oder Freizeit- und Tourismuseinrichtungen.
Stadt Salzburg: Jeder Zweite von Lärm belästigt
Innerhalb vom Land Salzburg gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land, so der VCÖ. So sagen im Pinzgau und Pongau drei von zehn, dass es im Wohnumfeld zu laut ist, im Ballungsraum der Stadt Salzburg hingegen jeder zweite. Im Pinzgau und Pongau sagen rund zwei Drittel der lärmgeplagten Bürgerinnen und Bürger, dass der Verkehr der Hauptverursacher ist, im Ballungsraum Salzburg sind es mehr als 70 Prozent.
Stress und Konzentrationsprobleme durch Verkehrslärm
Innerhalb des Verkehrs ist der Kfz-Verkehr die größte Lärmquelle, macht der VCÖ aufmerksam. Dreiviertel der Salzburgerinnen und Salzburger, die vom Verkehrslärm belastet werden, geben als Ursache Lkw, Pkw, Mopeds oder Motorräder an. Dauerhafter Verkehrslärm versetzt den Körper in Stresszustand, Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Herzinfarkten können die Folge sein. Kinder, die entlang stark befahrener Straßen wohnen haben verstärkt Konzentrationsprobleme und dadurch auch schulische Lernprobleme.
Aus für Dieselbegünstigung, Lkw-Maut
In den vergangenen Jahren hat vor allem der Lkw-Verkehr hat stark zugenommen. Innerhalb von Österreich kann durch eine bessere Logistik, eine Ausweitung der Lkw-Maut und mehr betrieblichen Gleisanschlüssen der Lkw-Verkehr reduziert werden. Wichtig ist in Österreich auch die Abschaffung der Steuerbegünstigung auf Diesel. "Die großen Lkw fahren alle mit Diesel. Der Lkw-Verkehr profitiert am meisten von dieser Steuerbegünstigung. Da Dieselabgase noch dazu sehr gesundheitsschädlich sind, ist dieses Steuerprivileg umso unverständlicher", sagt VCÖ-Experte Gansterer.
Zudem fordert der VCÖ verstärkte Maßnahmen auf EU-Ebene. Derzeit zahlt der Lkw-Verkehr in Europa nur einen Bruchteil der Kosten, die Lkw durch Straßenabnützung, Abgase, Lärm und Unfälle verursachen. Der VCÖ fordert eine EU-weite Mindestmaut für Lkw.
Lärmsparen durch Radfahren und Gehen
Im Ortsgebiet kann durch eine fußgänger- und radfahrfreundliche Verkehrsplanung der Verkehrslärm reduziert werden. Je weniger Autofahrten es im Ortsgebiet gibt, umso ruhiger wird es. Wird im Ort viel zu Fuß gegangen oder mit dem Rad gefahren, stärkt das die örtliche Wirtschaft und die Nahversorger, weist der VCÖ auf einen weiteren Vorteil hin.
(Quelle: salzburg24)