Im Kindergarten Itzling in der Kirchenstraße läuft seit Anfang Jänner das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“. Alle drei Gruppen – das sind 75 Mädchen und Buben – verzichten elf Wochen lang auf Puppen, Bauklötze und Brettspiele und das übliche Spielzeuginventar eines Kindergartens.
Kreativität im Kindergarten Itzling gefördert
Als Ersatz dienen ihnen Decken, Pölster, Schnüre, Fäden, Tücher und zum Befestigen Wäscheklammern. Statt Bau- und Puppenecke, Brettspiele, Legos und Baukästen stapeln sich jetzt Tische übereinander. Die Tischbeine mit viel Wolle umwickelt und mit Decken verhängt: Einfach kuschelige Wohnhöhlen oder Raubtierkäfige – so wie die Kinder es bestimmen. „Bereits seit Jahren gibt es das Projekt in den städtischen Kindergärten, und wir haben nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht“, resümiert der für die Kindergärten ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreter Martin Panosch.
Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“
Spielzeug regt Kinder zu vielem an. Es ist ein Konsumgut, oft im Überfluss vorhanden. Mit seinem Kauf lassen sich Frustrationen und unbefriedigte Bedürfnisse verdrängen. Hier setzt das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ an. „Wir haben uns schon sehr auf dieses Experiment gefreut und sind jetzt gespannt, was diese Zeit für die Kinder und für uns Pädagoginnen bereithält“, meint Kindergartenleiterin Karin Eisl. „Es geht darum, wieder mehr Spielraum für Phantasie und Kreativität und damit auch für die Selbstbestätigung und das Selbstbewusstsein der Kinder zu schaffen“. Die spielzeugfreie Zeit leistet auch einen wertvollen Beitrag, da sie Kinder möglicherweise in Zukunft davor wappnen kann, in diverse Suchtfallen zu tappen.
Positives Sozialverhalten fördern
Panosch: „Ziel ist es natürlich nicht, Spielsachen generell aus den Kindergärten zu verbannen, sondern den Kindern letztlich ein positives Sozialverhalten zu zeigen – einfach weil die Mädchen und Buben mehr miteinander ausmachen müssen“. Und das sagt ein Kind zum Projekt: Nicole (6): „Wir bauen Höhlen mit Decken und Wäscheklupperl, da kann man sich so schön hineinkuscheln!“
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(Quelle: salzburg24)