Der Vorschlag von Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste), in den städtischen Schulen kein warmes Wasser mehr fließen zu lassen, sorgt derzeit in der Stadt Salzburg für heftige Diskussionen. „Ich habe volles Verständnis dafür, dass man sich in Zeiten wie diesen Gedanken darüber macht, wie und wo man sinnvoll Energie sparen kann. Ich habe aber null Verständnis dafür, wenn man es auf Kosten von Kindern und Jugendlichen austragen will“, so Salzburgs Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) in einer Aussendung. Er wolle in dieser Frage das Gespräch mit Martina Berthold suchen, heißt es weiter.
Zudem teilte Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) mit, dass man alles daransetzen werde, die Bundesvorgabe der elfprozentigen Einsparung umzusetzen. "Wir werden aber sicherlich nicht das Warmwasser zum Nachteil der Kinder und des Personals abdrehen." Berthold habe den Auftrag bekommen, andere Einsparungspotenziale vorzuschlagen.
Kindergärten und Schulen brauchen Warmwasser
Das städtische Schulamt hat auf Wunsch der Bauabteilung alle Schulen angeschrieben, wo eine Stilllegung der Warmwasser-Versorgung pädagogisch und organisatorisch möglich wäre. „Das städtische Schulamt hat bereits im September darauf hingewiesen, dass wir gerade im Kindergarten- und Schulbereich in vielen Bereichen dringend warmes Wasser benötigen. Ein bedingungsloses Abdrehen des Warmwassers ist definitiv nicht vorstellbar“, betont Auinger.
Keine „Insel-Lösung“ für die Stadt Salzburg
So sei Warmwasser beispielsweise in den Wickelbereichen und Brausen der Kindergärten notwendig. Ebenso in den Küchen beim Hygiene-Waschbecken sowie an den Sonderschulen und Schulen mit Inklusion, die schwer beeinträchtigte Kinder betreuen. Auch die Sportlehrer:innen würden im Arbeitsalltag die Möglichkeit benötigen, sich entsprechend mit warmem Wasser zu duschen. „Bei all den unterschiedlichen Regeln im Bildungsbereich wäre es einmal höchste Zeit, sich auf einheitliche Maßnahmen zu einigen“, schlägt der Vize-Bürgermeister vor. Eine „Insel-Lösung“ für die Landeshauptstadt halte er nicht für sinnvoll.
Wo Schulen Energie sparen können
„Wir haben uns im Austausch mit den Schuldirektor:innen mit dem Thema Energiesparen an Schulen beschäftigt. Die Direktor:innen sind bereit, einen Beitrag zum Energiesparen zu liefern und haben auch entsprechende Vorschläge geliefert, die fristgerecht am 14. Oktober an die zuständige Bauabteilung übermittelt werden. „Ich gehe davon aus, dass die gemeldeten Warmwasser-Erfordernisse dann auch so berücksichtigt werden“, so Auinger abschließend.
(Quelle: salzburg24)