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Kommt ein Dieselfahrverbot in Salzburg?

Veröffentlicht: 28. Februar 2018 11:37 Uhr
Deutschland machte am Dienstag den Weg frei für Dieselfahrverbote. Auch Salzburg kämpft immer wieder mit hoher Schadstoffbelastung und Verkehrsaufkommen. Kommt ein Dieselfahrverbot in der Mozartstadt? Wir haben nachgefragt.

Der Verkehr ist in Salzburg in den vergangenen Jahren zu einem bestimmenden Thema geworden. Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste - die Grünen in der Stadt Salzburg) kann einem Dieselfahrverbot dennoch wenig abgewinnen: "Damit ein solches Verbot wirklich wirksam ist, müsste man bis zu den Euro-6-Motoren zurückgehen. Damit wären wir bei einem Eingriff, der gesellschaftspolitisch sehr einschneidend wäre."

Dieselanteil in der Stadt Salzburg bei 60 Prozent

In der Stadt Salzburg gibt es bei der Feinstaubbelastung eine leichte Entspannung, bei den Stickoxiden werden die Grenzwerte aber nach wie vor überschritten. Laut Padutsch liegt der Anteil der Dieselfahrzeuge in der Stadt Salzburg bei 60 Prozent. Ein Dieselfahrverbot hätte somit weitreichende Auswirkungen.

Auch Bürgermeister gegen Dieselfahrverbot

Ähnliche Töne kommen aus dem Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Ein Dieselfahrverbot wird aktuell nicht überlegt, vielmehr solle die Industrie in die Pflicht genommen werden: "Wir haben in letzter Zeit genug über Verbote diskutiert. Man sollte hier eher auf die Industrie setzen, dass die neuesten Modelle geliefert werden", so Bernd Huber, Sprecher im Büro Preuner gegenüber SALZBURG24.

ARBÖ ortet Nachteil für Konsumenten

Direkte Auswirkungen des deutschen Urteils zu den Dieselfahrverboten erwartet man beim ARBÖ nicht. "Die Luftqualität ist in Österreich ja ganz anders als etwa im Ruhrpott in Deutschland. Trotzdem hat man aber nun die Signalwirkung, dass der Diesel schlecht ist und Schuld an der schlechten Luft", gibt ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht im Gespräch mit SALZBURG24 an. Somit ergebe sich ein Nachteil für die Konsumenten: Der Weiterverkauf von Dieselfahrzeugen wäre schwieriger oder könne nur zu einem geringeren Preis vonstattengehen.

Erdgasautos als kurzfristige Lösung

Als kurzfristige Lösung gegen schlechte Luft im Verkehr sieht Obrecht Erdgasmotoren: "Hier haben wir ein vollkommen ausgebautes Tankstellennetz, der Tankvorgang dauert dabei genauso lange wie bei Benzin oder Diesel." Kurzfristig wären Erdgasmotoren neben politischen Bemühungen wie dem Immissionsgesetz-Luft ein wichtiges Mittel, den Verkehr sauberer zu gestalten.

(Quelle: salzburg24)

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