Rot-Kreuz-Parkplatz umgebaut

Kreisverkehr am Franz-Josef-Kai kommt

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) präsentieren den Plan für die Neuordnung des Verkehrs am Franz-Josef-Kai.
Veröffentlicht: 25. Februar 2020 13:59 Uhr
Der Verkehr wird in der Salzburger Altstadt neu geordnet. So wird am Franz-Josef-Kai ein neuer Kreisverkehr gebaut. Damit sollen Autofahrer künftig gerade aus in Richtung Hanuschplatz fahren können. Auch der Rot-Kreuz-Parkplatz wird umgebaut. Kritik kommt von Bürgerliste und SPÖ.

Ein Kreisverkehr am Franz-Josef-Kai soll für Besserung im Straßenverkehr in der Salzburger Altstadt führen. Bisher mussten von Mülln kommende Autofahrerinnen und Autofahrer zuerst Richtung Museumsplatz abbiegen, um Richtung Hanuschplatz zu gelangen. „Niemand versteht, warum man am Museumsplatz abbiegen und einen halben Kilometer durch die Altstadt fahren muss, nur um danach wieder an exakt der gleichen Stelle herauszukommen“, sagt auch die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP).

Die Errichtung eines Kreisverkehres wurde bereits im vergangenen Jahr im Parteienübereinkommen festgelegt, nun sind die Planungen der Verkehrsabteilung abgeschlossen. „Meine Mitarbeiter erarbeiten gerade einen Amtsbericht, der dem Planungs- und Verkehrsausschuss noch im März vorgelegt werden wird. Dieser Grundsatzbeschluss bildet dann die Grundlage für die bauliche Ausführung, deren Abschluss noch für dieses Jahr geplant ist“, erklärt Unterkofler (ÖVP).

Franz-Josef-Kai wird für Verkehr umgestaltet

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ortet durch den Entschluss eine Verkehrsentlastung für die Altstadt. „Dadurch können wir auch darüber nachdenken, zum Beispiel die Gstättengasse vom Individualverkehr zu befreien und ihn in der Münzgasse im Gegenverkehr zu führen.“

Die Planungen für die angesprochene Neuorganisation des Straßenraums in der Altstadt werden von den Verkehrsplanern der Stadt bereits durchgeführt. „Meine Mitarbeiter betrachten den gesamten Straßenraum vom Haus der Natur bis zum Neutor. Es ist unser Ziel, dass neben dem Öffi- und Individualverkehr Fußgänger und Radfahrer zukünftig mehr Raum haben werden“, so Unterkofler über die weiteren Planungen, bei denen es auch zu einer Öffentlichkeitseinbindung kommen wird.

Neue Wege für Radfahrer

Am Franz-Josef-Kai wird es für Fußgänger künftig eine zusätzliche Querungsmöglichkeit im nördlichen Bereich geben, um die Strecke zum Haus der Natur zu verkürzen. Die bereits bestehende Querungsmöglichkeit wird leicht in Richtung Hanuschplatz verschoben und somit kürzer und besser einsehbar werden. Beide Übergänge werden mit einer Mittelinsel ausgestattet, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Für Radfahrer wird es künftig zwei Verbindungen zwischen Altstadt und Kaipromenade geben: Für „Schnellfahrer“ erfolgt die Anbindung direkt über den Kreisverkehr, für alle anderen über die bereits bestehende Verbindung hinter der SZENE. Dabei wird die Radüberfahrt nun so verlegt, dass sie in direkter Verbindung mit dem Durchgang liegt. „Derzeit lässt die Aufenthaltsqualität des Durchgangs noch zu wünschen übrig. Da es sich dabei aber um öffentlichen Grund handelt, können wir hier eine Umgestaltung vornehmen und damit deutliche Verbesserungen schaffen“, so Unterkofler. „Ich denke dabei nicht nur an den Untergrund selbst, sondern auch an Fassadenbegrünungen und dergleichen. Eine Planung zur Umgestaltung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität wurde bereits an einen externen Planer vergeben.“

Rot-Kreuz-Parkplatz wird neu gestaltet

Im Zuge des Baus des Kreisverkehrs werden zugleich auch Änderungen am Rot-Kreuz-Parkplatz vorgenommen. Dabei soll der östliche Parkplatzteil zwischen Bushaltestelle und bisherigem Kassahaus entsiegelt und neu gestaltet werden.

Die Ein- und Ausfahrt des Rot-Kreuz-Parkplatzes wird fortan direkt beim Kreisverkehr liegen, sodass auch der Rückstau auf die Fahrbahn verhindert wird. „Durch den Rückstau aus dem Rot-Kreuz-Parkplatz kommen oft weder O-Busse noch Autos weiter. Das führt nicht nur zu Verspätungen bei den Öffis, sondern zieht sich dann meist weiter über die Staatsbrücke bis in die Schwarzstraße. Durch die neue Einfahrt wird dieser Effekt verhindert. Gleichzeitig ist die Verlegung der Ein- und Ausfahrt die Grundlage dafür, einen Teil des Rot-Kreuz-Parkplatzes im Sinne der Ufergestaltung der Salzach zu einem angenehmen Aufenthaltsraum für die Menschen zu machen“, weiß Bürgermeister Harald Preuner.

Weniger Parkplätze durch Umbau

Die für die Umgestaltung des Salzachufers notwendigen Grundlagenarbeiten werden bereits durchgeführt. „Wir gehen die Neugestaltung völlig offen an – von einer Art Naschmarkt bis hin zu einem kleinen normalen Park ist alles denkbar. Wir haben bereits einen Landschaftsplaner und -architekten beauftragt, die gesamte Uferpromenade vom Bereich des Spielplatzes bis zum Makartsteg gemeinsam mit dem Gartenamt zu untersuchen. Somit wird sichergestellt, dass kein Stückwerk entsteht, sondern sich der Vorschlag in eine Gesamtplanung einfügt“, unterstreicht Vizebürgermeisterin Unterkofler.

Die Umgestaltung bedeutet einen Wegfall von 30 Parkplätzen. Daraus ergibt sich nach Berechnung des Roten Kreuzes ein Finanzierungserfordernis von rund 100.000 Euro. Eine entsprechende Kompensation wird derzeit erarbeitet. Der Rot-Kreuz-Parkplatz kann künftig aus allen Richtungen erreicht und verlassen werden.

Bürgerliste warnt vor "Dauerstau"

Kritik an den Verkehrsplänen kommt von der Bürgerliste. „Salzburgs Innenstadt ist für die Menschen da und nicht für Autos. Trotzdem wollen Preuner und Unterkofler am Museumsplatz und am Franz-Josef-Kai einmal mehr in den Autoverkehr investieren, sagt Gemeinderat Bernhard Carl. Auch die Neugestaltung des Rot-Kreuz-Parkplatzes sieht Carl skeptisch: „Wenn die neue Einfahrt zum Rot-Kreuz-Parkplatz so kommt wie geplant, dann kommt es an dieser Stelle mit Sicherheit zum Dauerstau.“

SPÖ-Verkehrssprecher Tarik Mete sieht an dem Plan eine vergebene Möglichkeit: „Man hat die Chance für eine mutige Lösung versäumt und wieder nur eine halbherzige Variante präsentiert. Im Zuge des Ausbaus der Mönchsberggarage bietet sich nämlich die einmalige Gelegenheit den gesamten Rot-Kreuz-Parkplatz zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität – einen Park und Strand am Salzachufer mit Sitz- und „Chill“-Möglichkeiten für die Salzburgerinnen und Salzburger zu schaffen.“

(Quelle: salzburg24)

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