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Kritik an neuerlicher Förderung für "Circusschule" in Salzburg

Veröffentlicht: 30. August 2017 12:42 Uhr
Die geplante "Circusschule" im Salzburger Stadtteil Gnigl lässt erneut die Wogen hochgehen. Wiederum geht es um städtische Subventionen, die dem Projekt am Donnerstag zugesprochen werden sollen. Die Gesamt-Fördersumme steigt damit auf knapp 600.000 Euro. Die FPÖ spricht von einem "finanziellen Fass ohne Boden". Auch seitens der NEOS hagelt es Kritik für das "kostspielige Hobby".

Im Stadtteil Gnigl auf einem Grundstück des "Turnvereins GNIGL-ÖTB" soll für Kinder und Jugendliche eine neue "Circusschule" entstehen. Die Stadt Salzburg hat im Jahr 2017 zur Realisierung des Vorhabens bereits eine Investitionsförderung in Höhe von 432.000 Euro sowie eine Jahresförderung in Höhe von 22.800 Euro bereitgestellt. Schon diese Summen sorgten in Teilen der Stadtregierung für massiv Kritik (wir haben berichtet). Nun hat der Verein erneut 106.900 Euro an Investitionsförderung beantragt. Das Geld sei für zwei Scherenhebebühnen für ein Schnitzelgrubensystem nötig. Dies erhöhe die Sicherheit der Turner deutlich, heißt es vom Verein "Circusschulen in Österreich" im entsprechenden Amtsbericht.

Am Donnerstag soll die Summe im Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ und Grünen genehmigt werden. Trotz Gegenstimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS reicht dazu die rot-grüne Mehrheit.

"Circusschule" sei "ein finanzielles Fass ohne Boden"

"Es scheint mittlerweile schon fast so, als ob kein Kulturausschuss ohne eine Förderung für die 'Circusschule' Gnigl vergehen kann", kritisiert etwa NEOS-Gemeinderat Christoph Starzer in einer Aussendung. Woanders fehle das Geld, aber hier sei "das Füllhorn schier unerschöpflich". Auch Erwin Enzinger, Gemeinderat der FPÖ, ortet "ein finanzielles Fass ohne Boden". Enzinger stellt des Weiteren die Verhältnismäßigkeit der Subventionsgelder in Frage. Für 125 Vereine gebe die Stadt Salzburg eine Million Euro aus, während hier ein einzelner Verein über 500.000 Euro bekomme.

Auinger: "Nicht die größte Freude damit, aber nötig"

Für SPÖ-Klubobmann und Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger ist die aktuelle Debatte durchaus nachvollziehbar. "Auch ich habe mit der Aufstockung nicht die allergrößte Freude", sagt er im Gespräch mit SALZBURG24. Würde die neuerliche Förderung jetzt allerdings nicht genehmigt, führe dies die erste in Höhe von über 400.000 Euro ad absurdum. Denn ohne weitere Gelder sei das Gesamtprojekt der "Circusschule" nicht funktionsfähig.

In Richtung Enzinger meint er, man dürfe Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. "Hier muss man unterscheiden, dass es sich bei den Geldern für die Zirkusschule um eine einmalige Zahlung und keine jährliche Summe handelt. Beispielsweise hat auch die Union für ihr Sportzentrum Mitte einen Millionenbetrag bekommen", so Auinger. Ebenso seien andere Sportanlagen von der Stadt Salzburg finanziert worden.

Arbeiten im Stadtteil Gnigl bereits angelaufen

Er stellt jedenfalls das Potenzial des Projekts in den Vordergrund. "Es handelt sich dabei um eine neue Form der Bewegung, die so in Salzburg noch nicht angeboten wird." Auch Sebastian Lankes, der für die SPÖ im Kulturausschuss sitzt, sieht das Projekt durchwegs positiv. Er selbst komme aus dem Stadtteil Gnigl. Beim dortigen Turnverein nehme man die "Circusschule" ihm zufolge begeistert auf, schildert er gegenüber S24. Es sei als eine Aufwertung des Standorts zu sehen.

Das Projekt fußt auf einer Vision des verstorbenen Winterfest-Gründers Georg Daxner. Derzeit werden Trainingsstunden in fünf Turnhallen in und um die Stadt Salzburg abgehalten. Im früheren Winterfest-Zelt soll dies nun gebündelt werden. Die Arbeiten haben bereits begonnen und sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden.

(Quelle: salzburg24)

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