Stadt

Land Salzburg legt Verkehrskonzept nach

Landesrat Hans Mayr (Mitte) mit Erich Lobensommer (ÖAMTC) und Peter Haibach (Forum Mobil).
Veröffentlicht: 24. Oktober 2016 10:58 Uhr
Seine Lösungsansätze für die Staumisere präsentierte am Montag Verkehrsreferent Landesrat Hans Mayr (SBG) gemeinsam mit Erich Lobensommer (ÖAMTC Salzburg) und Peter Haibach (Forum Mobil). Bereits in der Vorwoche hatte die Stadt Salzburg ein Konzept vorgelegt.

Drei Tage nach der Stadt Salzburg hat am Montag auch Verkehrslandesrat Hans Mayr (parteifrei) seine Vorschläge für eine Entlastung des staugeplagten Zentralraums präsentiert. Vorrangiges Ziel: "Wir müssen die Autos im Individualverkehr reduzieren." An Vorschlägen mangelt es dabei nicht. Allerdings blieb unklar, ob das Land die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung stellt.

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45 Prozent mehr Pkw in Salzburg

"Im Land Salzburg sind heute 45 Prozent mehr Pkw gemeldet als noch vor 20 Jahren. Dazu kommen gestiegene Besucherzahlen im Tourismus", sagte Mayr. Die Umlandgemeinden seien in den vergangenen zehn Jahren stärker gewachsen als die Stadt. "Die Arbeitsplätze liegen aber weiter in der Stadt, der Pendlerverkehr hat sich stark erhöht. Das Fass ist voll. Schon ein kleiner Tropfen - ein Unfall, ein defekter Bus oder eine Baustelle - und nichts geht mehr."

Sieben sofort umsetzbare Maßnahmen

Um das Problem zu lösen, hat Mayr am Montag sieben sofort umsetzbare Maßnahmen für die Stadt und die Umlandgemeinden präsentiert, um den Öffentlichen Verkehr (ÖV) zu stärken. Dazu zählen etwa ein Ausbau von Park & Ride-Plätzen, attraktivere Tarife für den ÖV mit günstigen City-, Pensionisten-, Studenten- und Touristentickets, die Verlängerung von O-Bus-Linien ins Umland oder kürzere Intervalle im Linienbusverkehr. Die von Mayr präsentierten Lösungsvorschläge decken sich zum Teil mit den am Freitag präsentierten Ideen der Stadt, umfassen aber auch neue Busspuren und eine Reduktion der Gratis-Parkplätze. "Auch wenn das zum Teil politisch unpopuläre Maßnahmen sind: Wenn der Umstieg vom Auto gelingt, bringt das Pendlern mehr Lebensqualität."

Verkehrslösungen kosten Geld

Allerdings müssen die Lösungsideen auch finanziert werden. Und wie Peter Haibach, Sprecher des Salzburger "Forum Mobil", am Montag zur APA sagte, sei Mayr derzeit ein einsamer Rufer: "Was hindert das Land, diese Maßnahmen umzusetzen. Anders als von der Stadt gibt es vom Land kein Bekenntnis zur einer breiten Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs. Es braucht dringend eine konkrete Prioritätenliste samt Zeitplan." Ein integraler Taktfahrplan sei leistbar und koste im Betrieb jährlich acht Millionen Euro, die sich Stadt, Land und Umlandgemeinden teilen. "Es macht wenig Sinn, über günstige Jahrestickets und Anreize für den Umstieg auf die Öffis zu reden, wenn das Angebot dahinter nicht passt."

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) solle endlich vom geplanten Bau des Gitzen-Straßentunnel im Flachgau Abstand nehmen und die Mittel zielführender in den ÖV stecken, sagte Haibach. Außerdem forderte er, dass sich Haslauer und der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) ehestmöglich zusammensetzten. "Es ist jetzt Aufgabe der Chefs zu sagen, was budgetieren wir, wie setzen wird die Prioritäten."

Rückendeckung erhielt Mayr am Montag übrigens von Erich Lobensommer, Direktor des ÖAMTC Salzburg: Dieser sagte, dass es für Pendler dringend Buskorridore mit attraktivem Takt und deutlich mehr Park & Ride-Plätze im Umland brauche.

"Rasches Handeln – konstruktives Miteinander"

Um möglichst rasch zu wirkungsvollen Lösungen und zur Umsetzung von Maßnahmen zu kommen, ist für Verkehrsreferent Mayr klar, dass "alle gemäß ihrer Verantwortlichkeiten rasch handeln müssen. Gemeinsame Verantwortlichkeiten sind in einem konstruktiven Miteinander zu projektieren und umzusetzen. "Für den Landesrat sind es vor allem folgende Schwerpunkte und Projekte, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen:

Stadt Salzburg und Umlandgemeinden:

  • Neue Busspuren (Stadt)
  • 1.000 zusätzliche Park-and-Ride-Plätze (Land) + 7.000 Park-and-Ride-Plätze, z.B. Messe, Airport etc. (Stadt)
  • Attraktive Tarife und Karten (Land, Salzburger Verkehrsverbund SVV, Stadt, Gemeinden, Verkehrsunternehmen, SLT)
  • Maßnahmen für den ruhenden Verkehr in der Stadt (Stadt)
  • Verlängerung der O-Buslinien in die Umlandgemeinden (Stadt)
  • Durchbindung der Regionalbusse in die Stadt (Land, SVV)
  • Änderung der Verkehrsführung für den motorisierten Individualverkehr (Stadt)
  • Entscheidung EuRegio-Bahn (Stadt, Land)

Pinzgau

  • Entlastungsstraße Zell am See-Schüttdorf
  • S-Bahn Pinzgau beziehungsweise Verlängerung der S3
  • Errichtung einer Haltestelle in Schüttdorf

Lungau

Hier geht es um eine Verbesserung der Gesamtsituation durch eine Ausschreibung 2016/2017 (Land, SVV). Maßnahmen, wie Verbesserungen im Ticketsystem, in der Digitalisierung und in der Umsetzung des Musterkorridors der Linie 150, sind wichtige Begleitmaßnahmen.

(S24/APA)

Links zu diesem Artikel:

  • Verkehrsnews auf SALZBURG24

(Quelle: salzburg24)

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