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Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg probt Ernstfall

Alois Mock (1979-1989), Josef Riegler (1989-1991), Erhard Busek (1991-1995), Wolfgang Schüssel (1995-2007), Wilhelm Molterer (2007-2008), Josef Pröll (2008-2011), Michael Spindelegger (2011-2014) und Reinhold Mitterlehner (2014-2017).
Veröffentlicht: 18. Mai 2017 10:04 Uhr
Die Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg war am vergangenen Wochenende an einer groß angelegten, internationalen Katastrophenschutz-Übung in Slowenien beteiligt. Übungsannahme war ein Erdbeben der Richterskala 10 in der Hauptstadt Ljubljana.
Bernadette Mauracher

19 Rettungshunde-Teams aus Deutschland, Kroatien, Italien, Slowenien und Österreich waren für 48 Stunden am Rand der Slowenischen Stadt Ljubljana stationiert, um dort ein realitätsnahes Katastrophen-Szenario zu trainieren.

Ljubljana liegt in Trümmern

„Die Annahme war ein starkes Erdbeben mitten im Ortszentrum, das zahlreiche Häuser zerstörte und hunderte Menschen unter den Trümmern begrub. Rettungshundeteams aus den Nachbarländern wurden angefordert, um die slowenischen Kollegen beim Auffinden der vermissten und verschütteten Menschen zu unterstützen“, schildert Carolin Scheiter aus St. Martin am Tennengebirge (Pongau), Hundeführerin der Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg (LVHS), das Einsatzszenario.

Psychisch und physisch im Grenzbereich

In 16 Stunden mussten Scheiter und ihre Kollegen, unter anderem Sepp Bucher mit Einsatzhund Chili – ebenfalls aus St. Martin, Stefanie Bleimer aus Saalfelden (Pinzgau) mit Rettungshund Rocky und Matthias Leinich aus Werfenweng (Pongau), sieben Suchen auf Trümmern und in steilem Waldgelände absolvieren. „In diesen 16 Stunden gab es keine wirkliche Pause für uns oder die Hunde“, erzählt Scheiter.

Heftige Gewitter mit starkem Regen erschwerten die Einsätze. „Wir wurden nach mehreren Stunden anstrengender Arbeit zurück ins Base gebracht, nass bis auf die Unterhose. Und dann steht schon wieder der Einsatzleiter vor dir und sagt: ‚Abfahrt in 20 Minuten’. Das ist hart. Da hat man gerade genug Zeit die Trinkflasche aufzufüllen, die Hunde zu versorgen und Luft zu holen, dann geht es weiter“, sagt Scheiter.

Mit einem rund 15 Kilo schweren Rucksack mit Abseilgerätschaften für Mensch und Hund, Essen, Trinken, Erste Hilfe-Ausrüstung sowie Sicherheitsschuhen wurden die Trainingseinsätze in Slowenien absolviert. „Wegen der Einsturzgefahr durften die Menschen die meisten abzusuchenden Gebäude nicht betreten. Daher mussten die Hunde selbstständig in großen Fabrikgeländen, dunklen Kellern oder höheren Stockwerken suchen. Da stehst du im Freien und wartest verzweifelt darauf, dass der Hund endlich irgendwo dort drinnen bellt. Da werden Minuten zu Stunden“, weiß Scheiter.

Salzburger Lawinenhunde bestehen Katastrophenübung

Nachdem die Teams nicht wussten, wie viele Menschen insgesamt versteckt waren, konnten sie auch bis zur Ergebnisverkündung nicht wissen, ob sie bestanden haben oder durchgefallen sind. Das Salzburger Team konnte elf von 15 vermissten Personen finden. „Natürlich rechnet man mit, aber am Ende hat man keine Ahnung, ob wir die erforderlichen 70 Prozent erreicht haben. Was für uns zählt, war die Teamleistung und wie toll die Hunde gearbeitet haben. Das hat super funktioniert, weshalb wir unabhängig des ‚Ergebnisses’ wahnsinnig stolz sein können“, erzählt Scheiter.

Diese Erfahrung kommt im Einsatz wiederum in Not geratenen Menschen im Bundesland Salzburg zu Gute. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Hunde im internationalen Vergleich ein sehr hohes Ausbildungsniveau haben. Vor allem wenn man bedenkt, dass bei dieser Übung kein Team mehr als zwölf Personen lokalisieren konnte“, resümiert Carolin Scheiter.

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(Quelle: salzburg24)

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