"Unser Liefernotdienst soll vor allem den Menschen zugutekommen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder zur Risikogruppe zählen", erklärt Medunis-Geschäftsführer Dominik Aicher gegenüber SALZBURG24. Es geht also hauptsächlich um Ältere und Personen mit Vorerkrankungen, "aber auch um jene mit chronischen Erkrankungen, die nur unter großem Aufwand selbst an Medikamente kommen." Grundsätzlich sind derzeit alle Österreicherinnen und Österreicher aufgrund der Ausgangsbeschränkungen daran angehalten, daheim zu bleiben und das Haus nur für das Notwendigste zu verlassen.
Lieferung in Stadt Salzburg und Umland
Der Lieferdienst werde langsam immer besser angenommen, am Montag und Dienstag verzeichnete Aicher jeweils zehn Einsätze in der Landeshauptstadt und den näheren Umlandgemeinden. "Ausgelöst durch die Corona-Krise bieten wir auch einen Lebensmittellieferdienst an", ergänzt der 22-Jährige. Die kostenfreie Telefonnummer 0800/443095 der eigenständigen Organisation ist rund um die Uhr geschaltet. Derzeit könne man aber aufgrund der begrenzten Kapazitäten nur Adressen in der Landeshauptstadt und im Umland ansteuern.
Liefernotdienst in Salzburg: Speziell für unsere älteren Mitmenschen, aber auch für jeden der Hilfe...
Gepostet von Medunis GmbH am Sonntag, 15. März 2020
Medikamenten-Lieferung vor die Haustüre
Die Salzburger Apothekerkammer habe die Daten des Medikamenten-Lieferdienstes bereits an alle Apotheken in der Landeshauptstadt ausgeschickt. "Die rufen uns dann entweder selbst an oder geben die Nummer an die Patienten weiter", zeigt der ausgebildete Feuerwehrmann und Rettungssanitäter auf. Mit einem eigens ausgestellten Lieferschein wird die Ware dann unter der Einhaltung hoher Sicherheits- und Hygienestandards ausgefahren und die Medikamente vor die Tür gestellt, um einen direkten Personenkontakt zu vermeiden.
Medunis verlangt pro Lieferung einen Betrag in Höhe von 7 Euro untertags und 9 Euro in der Nacht. "Damit wollen wir verhindern, dass der kostenlose Dienst missbräuchlich verwendet wird. Mit dem Geldbetrag decken wir unsere eigenen Kosten, wie Treibstoff für das Auto."
"Das Menschliche muss im Vordergrund stehen"
Jene, die sich den Betrag nachweislich nicht leisten können, müssen auch nicht zahlen. "Es geht nicht darum, Geld zu verdienen, sondern gemeinsam diese Krise zu überstehen und den Zugang zu Medizin und Nahrungsmitteln zu gewährleisten", sagt Aicher, "das Menschliche muss immer im Vordergrund stehen."
Ursprünglich wurde Medunis übrigens im Zuge der Flüchtlingskrise gegründet. Die Freiwilligen um Aicher unterstützten die Betreuung eines Asylheims in der Mozartstadt und seit 2017 engagieren sich die Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz und in der Suche nach vermissten Personen. Seit Beginn der Corona-Krise läuft nun der Medikamenten-Notdienst. Das ehrenamtliche Team besteht derzeit aus bis zu vier Helferinnen und Helfern und hofft, den Lieferdienst auch in der Zeit nach der Krise weiter fortführen zu können.
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