Ein Großbrand ist in der Nacht auf Freitag beim Beschlägehersteller Maco im Süden der Stadt Salzburg ausgebrochen. "Brand aus" konnte gegen 11 Uhr gegeben werden, aber die Halle gilt als einsturzgefährdet. Rund 150 Floriani waren über zwölf Stunden lang im Großeinsatz. Fünf Personen wurden leicht verletzt.
Herausfordernder und stundenlanger Großeinsatz im Süden der Stadt Salzburg. In einer Halle des Beschlägeherstellers Maco ist aus noch unbekannter Ursache in den Nachtstunden ein Feuer ausgebrochen. Ein Rauchmelder hatte um 22.30 Uhr in der Galvanik-Halle des Unternehmens angeschlagen, die Berufsfeuerwehr löste wenig später Großalarm aus. Ersten Informationen der Polizei zufolge könnte ein technisches Gebrechen den Brand ausgelöst haben.
"Brand aus" konnte gegen 11 Uhr gegeben werden, informierte die Berufsfeuerwehr. Eine Brandsicherheitswache bleibt vorerst vor Ort. "Der Brand war in den Nachtstunden bereits unter Kontrolle", sagte Branddirektor Werner Kloiber Freitagmorgen. Die betroffene Halle ist einsturzgefährdet, bestätigte die Stadt Salzburg auf S24-Nachfrage. Mindestens eine tragende Säule habe durch die Flammen und die Hitze einige Risse bekommen.
"Die Bevölkerung war nicht gefährdet. Die Löscharbeiten haben rasch gegriffen", so Kloiber. Zusätzlich wurde Wasser aus der Salzach für den Löscheinsatz verwendet. Drohnen wurden ebenfalls zur Unterstützung der Brandbekämpfung eingesetzt. Chemiespezialisten sind auch im Einsatz.
In enger Abstimmung mit den Behörden könne nun mit dem Aufsaugen der ausgetretenen Chemikalien begonnen werden. Dafür ist bereits eine Spezialfirma vor Ort, um die Gefahrenstoffe fachgerecht zu entsorgen. Derzeit werde geklärt, ob kontaminiertes Erdreich im Umfeld der Halle abgetragen werden muss und wo Wasserläufe liegen.
Gefährliche Chemikalien lagern in Halle
Für die Feuerwehr war der Einsatz vor allem auch durch die in der Firma gelagerten Chemikalien eine Herausforderung. Behälter für Natronlauge, Salpetersäure und Salzsäure sind durch den Brand zum Teil geborsten oder mussten gesichert werden. Dabei dürften laut Kloiber "einige zigtausende Liter Säure und Lauge ausgetreten" sein. Weil ein Schadstoffaustritt nicht auszuschließen war, war die Bevölkerung im Umfeld des Brandortes zunächst aufgerufen worden, die Fenster nicht zu öffnen. Durch den Wind war die Rauchsäule in Richtung Anif (Flachgau) gezogen, teilte die Pressestelle der Stadt Salzburg in den Nachtstunden mit.
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Elf Personen benötigten laut Rotem Kreuz ärztliche Hilfe, einige mussten zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht werden. Aus der Galvanik-Halle konnten sich mehr als ein Dutzend Mitarbeitende selbst in Sicherheit bringen, dabei wurden zwei Personen leicht verletzt. Auch drei Feuerwehrleute erlitten laut Kloiber trotz Einsatzkleidung bei den Löscharbeiten "leichte Verätzungen" durch austretende Säure. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus seien sie aber mittlerweile wieder entlassen worden.
Großeinsatz bei Brand in Salzburg-Süd
Bei dem Brand waren rund 150 Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr mit 25 Fahrzeugen im Einsatz. Außerdem war ein Großaufgebot von Rettung und Polizei vor Ort. "Es war für alle Beteiligten ein stark herausfordernder Einsatz", schildert Stadt-Sprecher Karl Schupfer gegenüber S24. Weil ein längerer Produktionsausfall bei Maco befürchtet wird, seien die Sozialpartner bereits informiert worden, sagte Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Vormittag. "Ob Infos zur Entgeltfortzahlung, Urlaub oder Versetzung – wir haben alle wichtigen Infos für die Betroffenen und sind für die Menschen da. Arbeitsrechts-Expert:innen stehen heute und am Wochenende per Hotline gerne telefonisch zur Verfügung", meldete die Salzburger Arbeiterkammer.
Auinger und Ressortchef Vizebürgermeister Florian Kreibich (ÖVP) bedankten sich bei den Einsatzkräften: "Die Riesenherausforderung wurde rasch und sicher gelöst. Die schwierige Situation sehr gut unter Kontrolle gebracht. Wir bedanken uns für den unermüdlichen nächtlichen Einsatz." Auch die Unternehmerfamilie Mayer und das Management des Unternehmens bedankte sich am Nachmittag in einer Aussendung bei den Einsatzkräften. Für Kunden und Partner würden Abläufe und Prozesse innerhalb der verschiedensten Produktionsstandorte umgeplant, um die Versorgung weiter sicherstellen zu können, heiß es.
Die Alpenstraße musste während des Einsatzes gesperrt werden. Laut Polizei wurde ab 5.30 Uhr ein wechselseitiger Verkehr eingerichtet.
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Maco steuert Geschäfte von Salzburg aus
Die Mayer & Co Beschläge GmbH (auch bekannt unter dem Markennamen Maco) spezialisiert sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Fenster- und Türbeschlägen. Das Salzburger Unternehmen mit Sitz in der Landeshauptstadt entwickelt Lösungen für die Sicherung, Funktionalität und Ästhetik von Fenstern und Türen. Dazu gehören unter anderem Mehrfachverriegelungen, Drehkippbeschläge, Hebeschiebesysteme und Smart-Home-Lösungen.
Die Maco-Gruppe vertreibt Produkte in rund 40 Länder. 2.300 Beschäftigte sind eigenen Angaben zufolge für sechs Produktionsstandorte und 15 Vertriebsniederlassungen tätig.