Baustellen, Regen, Urlaubszeit

Mehr reine Busspuren gegen Stau-Chaos in der Stadt Salzburg geplant

Eine Baustelle gibt es aktuell in der Saint-Julien-Straße. 
Veröffentlicht: 23. Juli 2024 11:58 Uhr
Viel Geduld brauchen Verkehrsteilnehmer:innen derzeit in der Stadt Salzburg. Zum Regenwetter kommen Urlaubs- und Berufsverkehr sowie mehrere Baustellen hinzu – ein seit Jahrzehnten gewohntes Bild in den Sommermonaten. Wie und vor allem wann sich die Lage künftig bessern soll, haben wir Planungsstadträtin Anna Schiester gefragt.

Regen, Urlaubszeit und Berufsverkehr sind in der Stadt Salzburg bekanntlich keine gute Kombination. Aktuell kommen noch Baustellen in mehreren Stadtteilen hinzu. Das sorgte am Montag für einen Zeitverlust von bis zu einer Stunde. Doch nicht nur Autofahrende mussten Geduld beweisen, sondern auch jene, die mit dem Bus unterwegs waren. Ein verärgerter S24-User berichtete von Verspätungen und ortet ein „totales Versagen des öffentlichen Verkehrs und der Leitung der Verkehrsströme des Individualverkehrs.“ Auch am Dienstag leuchteten die Verkehrskarten vor allem im Nonntal, in Parsch und in Schallmoos wieder rot. Wir haben bei Planungsstadträtin Anna Schiester von der Bürgerliste nachgefragt, wie und wann sich das künftig bessern soll.

Zu wenig Platz für Öffis in Mozartstadt

Das erste Problem ist der Platz, erklärt Schiester. Denn Busse und O-Busse sind meist gemeinsam mit dem Individualverkehr unterwegs. „Es gibt zu wenige reine Busspuren. Dem öffentlichen Verkehr wird noch nicht der Vorrang eingeräumt, den er verdient“, sagt sie. Doch die Flächen sind begrenzt. „Man muss irgendwo etwas rausnehmen. Eine Möglichkeit ist es, die Touristen mit Park-and-Ride-Plätzen vor der Stadt abzufangen“, betont Schiester einmal mehr. Gerade bei Regen würden nämlich viele Urlauber:innen mit dem Auto ins Zentrum fahren. Es brauche günstige Öffi-Angebote und das Parken in der Stadt müsse erschwert werden.

Wo reine Busspuren überhaupt möglich wären, werde gerade geprüft. Eine ist gerade in der Gaisbergstraße beim Borromäum im Stadtteil Parsch in Planung, so Schiester. „Dort wird aktuell gebaut. Im Zuge dessen entsteht auch die Busspur, die bis 2025 umgesetzt werden soll.“

Baustellen "bitter, aber nicht anders machbar"

Apropos Baustellen: Gerade gibt es mehrere im Stadtgebiet. Kanalbauarbeiten sorgen für Kolonnen von der Sterneck-Kreuzung bis hinter die Karolinenbrücke zurück. In der Saint-Julien-Straße beschränkten sich die Arbeiten in der ersten Juli-Woche noch auf den Gehsteig. Nun verlagern sie sich auf die Fahrspur in Richtung stadtauswärts. Der Stau reichte am Montag bis weit über die Gabelsbergerstraße zurück. Dass diese Bauarbeiten gerade jetzt durchgeführt werden, sei allerdings nicht zu vermeiden. „Baustellen gibt es das ganze Jahr. Im Sommer fallen sie den Leuten meistens mehr auf und sie ärgern sich mehr. Im Winter können diese Arbeiten aber nicht durchgeführt werden. Das ist zwar bitter, aber nicht anderes machbar“, erklärt die Planungsstadträtin.

Im Herbst will die Stadtregierung Maßnahmen für weniger Stau und eine Verkehrsberuhigung beschließen. „Derzeit lassen wir alle durch die Innenstadt fahren. Wenn sich das ändert, würde auch mehr Platz für den öffentlichen Verkehr bleiben.“ Ausgenommen von den Plänen seien neben den Öffis auch Lieferant:innen, Anrainerinnen und Anrainer oder Taxis. Dass dem öffentlichen Verkehr mehr Platz eingeräumt wird, habe die Stadtregierung auch im Arbeitsübereinkommen festgehalten. „Der Stau im Sommer kann keine Dauerlösung sein. Wir leiden ja schon seit Jahrzehnten“, sagt Schiester.

Verkehrsmeldungen in Echtzeit

Sie selbst sei übrigens vergangene Woche selbst mit dem Obus ungefähr 20 Minuten im Stau gestanden, als sie vom Mirabellplatz nach Aigen unterwegs war, berichtet sie. Eine rasche Lösung scheint derzeit nicht in Sicht. „Einen schnellen Zauberstab habe ich leider nicht bei der Hand.“ Mehr Informationen über mittel- und langfristige Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Stadt Salzburg dürfte es dann zumindest im Herbst geben. Vorerst heißt es wohl oder übel: Durchbeißen und Geduld bewahren.

(Quelle: salzburg24)

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