Stadt

Neue Vereinbarung zur Evakuierung von Ost-Aleppo erzielt – Mahnwache in Salzburg

Die Evakuierungen sollen weitergehen
Veröffentlicht: 17. Dezember 2016 11:05 Uhr
Im syrischen Aleppo haben am Samstag tausende Menschen bei eisiger Kälte und ohne Nahrung auf eine Fortsetzung der Evakuierung gewartet. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, harrten Zivilisten und Kämpfer in dem noch immer zum Teil von Rebellen gehaltenen Viertel Al-Amiriyah auf der Straße oder in den Ruinen der zerbombten Häuser aus. Um an die Menschen zu gedenken, veranstaltete die Organisation "Menschenrechte Salzburg" am Freitagabend eine Solidaritätskundgebung vor dem Schloss Mirabell in der Landeshauptstadt.

Ein Rebellenvertreter sagte, es gebe eine Einigung auf eine Wiederaufnahme der Evakuierung, aber die Regierung bestätigte dies zunächst nicht. Nach Angaben des UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, befinden sich in dem fast vollständig von der syrischen Armee zurückeroberten Osten von Aleppo noch etwa 40.000 Zivilisten sowie bis zu 5.000 Rebellenkämpfer und ihre Familien.

Evakuierung in Aleppo ausgesetzt

Angesichts der verheerenden humanitären Lage in Ost-Aleppo hatte am Donnerstag die Evakuierung der zerstörten Stadtviertel begonnen, doch die syrische Armee setzte sie am Freitag aus. Sie warf den Rebellen vor, diese hätten sich nicht an die "Bedingungen der Vereinbarung" gehalten. Aus Militärkreisen hieß es, Rebellen hätten das Feuer eröffnet und versucht, Geiseln zu nehmen.

Die eingeschlossenen Zivilisten haben weder Lebensmittel noch Trinkwasser. Sie ernähren sich lediglich von Datteln. Weil sie geglaubt hatten, sie würden die Stadt verlassen, hatten viele Bewohner ihren Besitz verbrannt, damit er nicht in die Hände der Soldaten fällt.

"Aleppo ist ein Synonym für Hölle"

Seit Donnerstag wurden nach Angaben von Aktivisten rund 8.500 Menschen, darunter 3.000 Kämpfer, nach West-Aleppo gebracht. Der scheidende UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte am Freitag eine sofortige Wiederaufnahme der Evakuierungsaktionen in Aleppo gefordert. "Aleppo ist nun ein Synonym für Hölle", sagte Ban bei seiner letzten Pressekonferenz in New York.

(APA/ag.)

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(Quelle: salzburg24)

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