Um rund 4,8 Millionen Euro hat das Land Salzburg nach den Plänen von Architekt Max Rieder das Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum Petersbrunnhof in Salzburg-Nonntal errichtet. Darin finden nun die Mitarbeiter des Forums Salzburger Volkskultur und aller sieben Landesverbände sowie des Referats Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen der Abteilung 2 des Landes Salzburg geeignete Rahmenbedingungen für die vielfältigen Arbeitsbereiche. Im Neubau stehen im Untergeschoß zeitgemäße Archivräume für die umfassende Fachbibliothek sowie das Bild- und das Volksliedarchiv zur Verfügung.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sagte: "Rund 50.000 Salzburgerinnen und Salzburger sind über die Landesverbände im Forum Salzburger Volkskultur organisiert und prägen die kulturellen Gemeinschaften in Stadt und Land. Heute erhält die Volkskultur ein eigenes, zeitgemäßes Gebäude. Die Salzburger Volkskultur ist äußerst vielschichtig und durch die vielen ehrenamtlich Engagierten sehr lebendig." Haslauer bedankte sich bei allen, die an der Planung und am Bau des Hauses der Volkskulturen beteiligt waren.
"Der Neubau wurde notwendig, da das bestehende Gebäude zu klein geworden und nicht barrierefrei gewesen ist. Mit dem heutigen Tag können wir ein einladendes Haus der Begegnungen für alle Kulturinteressierten eröffnen", stellte Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) fest. "Das lichtdurchflutete Haus steht nicht nur als Symbol für eine sich immer weiter öffnende Volkskultur, sondern auch für viele Arbeits- und Begegnungsräume, die eine gelingende Kulturarbeit ermöglichen. Es ist ein Haus, das Licht und Platz bietet, damit die Volkskultur immer weiter wachsen kann."
Vom Petersbrunnstöckl ins Haus der Volkskulturen
Seit 1975 war die Volkskultur, die ehemalige "Heimatpflege", im sogenannten Petersbrunnstöckl im Salzburger Nonntal beheimatet.
1.000 Laufmeter Archivregale
Im Untergeschoß des neuen Gebäudes ist Platz für 1.000 Laufmeter Regale und somit für Archive und die Bibliothek. Die Fachbibliothek der Salzburger Volkskultur umfasst rund 8.000 Bücher sowie 1.000 Zeitschriftenjahrgänge mit lokaler Schwerpunktsetzung. Als Sondersammlungen sind erfasst: Ein Biografienarchiv zu maßgeblichen Persönlichkeiten der Salzburger Volkskultur, ein Fotoarchiv sowie ein bisher nur teilweise erschlossenes Tonträgerarchiv, bestehend aus rund 1.200 CDs, 700 LPs, 1.000 Schellacks und 500 Musikkassetten beziehungsweise Tonbändern. Das Archiv des Salzburger Volksliedwerks verfügt über einzigartige Informationen zur musikalischen Volkskultur Salzburgs der vergangenen 100 Jahre, darunter tausende Lieder und Schnaderhüpfl aus der Zeit von 1912 bis zur Mitte der 1930er Jahre.
Die Bank vor dem Haus
Vor dem Haus der Volkskulturen befindet sich eine Bank der Salzburger Künstlerin Ulrike Lienbacher. Sie steht symbolisch für einen Ort der Zusammenkunft, für Gemeinschaft, Gastlichkeit, Muße, Austausch und Kommunikation. Es handelt sich um ein Projekt des Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum, Land Salzburg.
Die Bank ist in alter Tischlertradition aus vielen verschiedenen Holzarten gefertigt. Die traditionellen Holzverbindungen sind deutlich sichtbar ausgeführt, wirken in ihrer Form wie Ornamente, sind aber technisch funktional. Sie verzahnen die vielen unterschiedlichen Einzelteile und bilden aus der Vielfalt ein Ganzes.
Die Wand des Eingangsbereichs bildet den weißen Hintergrund für die Neonschrift, die wie ein Inhaltsverzeichnis das Innenleben des Hauses nach außen trägt. So wie das Bankobjekt die alte Form der Hausbank zitiert, spannt die Neonschrift den Bogen in die Moderne.
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(Quelle: salzburg24)