Stadt

Neues Vorstandsduo für die Salzburg AG

Schitter (links) und Ebner führen nun die Salzburg AG.
Veröffentlicht: 29. September 2015 15:29 Uhr
Die Salzburg AG stellte am Dienstag das neue Vorstands-Duo vor. Horst Ebner wird mit Anfang kommenden Jahres die Geschäfte gemeinsam mit Leonhard Schitter lenken. Ebner will einen ökologischen Vorzeigebetrieb aus der Salzburg AG machen.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Der Aufsichtsrat des Versorgers Salzburg AG hat am Dienstag den formalen Schlusspunkt unter die Neuordnung des Vorstandes gesetzt: Horst Ebner, derzeit noch Vorstandssprecher der oekostrom AG, steigt mit Jahreswechsel in die Chefetage ein, Vorstand Leonhard Schitter wird zeitgleich zum Vorstandssprecher aufrücken, kündigte Aufsichtsratschef Christian Struber im anschließenden Mediengespräch an.

Salzburg AG: Lob und hohe Erwartungen

Struber nannte heute auch jene drei Kriterien, die letztlich den Ausschlag für die Entscheidung für Ebner gegeben hätten. Zum einen stehe dieser klar für erneuerbare Energie und Bürgerbeteiligung. Zweites sei er ein kreativer Mensch, der mit der Digitalisierung aufgewachsen sei und die Fähigkeit habe, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Und drittens stehe Ebner für Kundenorientierung, was in einem ehemaligen Monopolunternehmen ein Prädikat sei. "Unsere Kunden sind ja unsere Eigentümer", sagte der Aufsichtsrats-Vorsitzende. Außerdem habe Ebner schon zehn Jahre im Unternehmen Erfahrung gesammelt, und zwar als Assistent des früheren Vorstandes Wolfgang Anzengruber in den Jahren, als das Unternehmen aus der Fusion zwischen Salzburger Stadtwerken und SAFE entstanden war, und später als Geschäftsführer des Tochterunternehmens MyElectric. Zudem verfüge Ebner auch über Erfahrung in einem Unternehmen, das sich am freien Markt habe etablieren müssen.

Ebner will ökologischen Vorzeigebetrieb

Sein Ziel sei es, die Salzburg AG zu einem ökologischen Vorzeigebetrieb zu entwickeln, definierte Ebner heute die Marschrichtung. Dazu möchte er im Energiesektor den Fokus auf erneuerbare Träger richten und verstärkt in Richtung Windenergie und Fotovoltaik gehen, kündigte er an. "Die Kunden wollen die Fotovoltaik bei sich zu Hause." Im Verkehrsbereich möchte er die Fahrgastzahlen in die Höhe bringen. In Wien beispielsweise habe er einen Boom des Öffentlichen Verkehrs erlebt, als das 365-Euro-Ticket eingeführt wurde. Vielleicht sei dies auch für Salzburg ein Modell. Insgesamt wechsle er in ein gut aufgestelltes Unternehmen, aber der Markt verändere sich, und deshalb gelte es, die Produkte und Dienstleistungen weiter zu entwickeln. Schitter erläuterte, dass im Bundesland selbst derzeit keine Windräder in Planung seien. Die Salzburg AG habe aber bereits in einen Windpark außerhalb investiert, und hier könnte es weitere Impulse geben.

Die Neubestellung des Vorstandes war notwendig geworden, weil Vorstandssprecher August Hirschbichler mit Jahresende in den Ruhestand wechselt. Für die Stelle haben sich 66 Interessenten beworben, darunter 28 aus Deutschland, sieben Frauen und vier interne Kandidaten, schilderte Struber. Fünf schafften es letztlich ins Hearing am vergangenen Freitag. Für Diskussionen sorgte heute auch die Tatsache, dass die Namen dieser fünf Bewerber in die Öffentlichkeit gelangten, weil auch ein Kandidat dabei war, der sich in einem aufrechten Dienstverhältnis befindet und seinen Dienstgeber nicht über die Bewerbung informiert hatte. Aus Protest über diese Indiskretion enthielten sich heute die Vertreter der oberösterreichischen Energie AG der Abstimmung, schilderte Struber. Dies heiße aber keinesfalls, dass sie sich gegen die Bestellung Ebners aussprechen würden, es sei ausschließlich ein Protest wegen der Indiskretion gewesen, sagte der Aufsichtsratschef.

Die Ressortaufteilung zwischen Schitter und Ebner ist noch offen und soll in der Aufsichtsratssitzung im Dezember beschlossen werden. Und auch die in der Öffentlichkeit heiklen Punkte Gehalt und Parteizugehörigkeit wurden heute angesprochen. Ebner werde den gleichen Vertrag wie Schitter erhalten, der ein Landeshauptmann-Gehalt zuzüglich möglicher Prämien vorsieht. Struber kündigte aber heute an, man werde ab 2016 die Kriterien für den Erhalt einer Prämie nachschärfen. Und zur Frage der Parteinähe - bisher galt der Vorstand jeweils klar in je einen Roten und einen Schwarzen geteilt - nahm Ebner selbst Stellung. Er sei sehr wohl ein politischer Mensch, doch dies sei eine persönliche Sache.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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