Es ist trubelig, zahlreiche Fußgängerinnen und Fußgänger sind raschen Schrittes unterwegs – an jeder Ampel gibt es aber einen abrupten Stop, um die noch zahlreicheren Autos passieren zu lassen. Rund um das Salzburger Neutor ist tagtäglich viel los. Zumindest der Individualverkehr soll aber ab Frühjahr 2026 passé sein. Dann wird die Eintrittspforte zur Salzburger Altstadt am Ende der Neutorstraße im Zuge der Festpielbaustelle abgeriegelt. Für den Individualverkehr soll die Sperre auch nach Abschluss der Arbeiten bestehen bleiben. Weiterhin durchfahren dürfen Busse, Einsatzkräfte, aber auch Handwerker und Zulieferer.
Das ist rund um das Neutor geplant
Die zuständige Stadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) erhofft sich dadurch eine Verkehrsberuhigung rund um das Neutor und die Möglichkeit einer Begegnungszone zwischen Herbert-von-Karajan-Platz, Bürgerspitalsplatz, Anton-Neumayr-Platz und Museumsplatz. Damit der Ausweichverkehr nicht andere Stadtteile stautechnisch zum Kollabieren bringe, soll es ein Monitoring geben, kündigte sie am Donnerstag gegenüber S24 an.
"Verlagerung des Verkehrs" befürchtet
Genau dieser Punkt beschäftigt die Salzburgerinnen und Salzburger. Bei einer S24-Meinungsumfrage am Donnerstag an beiden Ausgängen des historischen Tunnels war dies eine der meistgenannten Sorgen. Wurde die grundsätzliche Idee einer verkehrsberuhigten Altstadt zwar begrüßt, war die Befürchtung einer reinen "Verlagerung des Verkehrs" sehr präsent. Er finde die Sperre " schon gut", aber "der Verkehr wird von der Reichenhaller Straße bis zum Landeskrankenhaus stärker werden", so ein langjähriger Anrainer.
Eine Salzburgerin sprach sich vehement dagegen aus. "Ich bin eine Autofahrerin und ich möchte gerne ungestört durch die Stadt fahren können. Es war schon immer so, dass man da durchfahren konnte und es wäre schön, wenn es auch so bleiben würde", stellt sie klar.
Geschäftsleute fordern mehr Maßnahmen
Bereits gebeutelt von der aktuellen Baustelle in der Neutorstraße zeigten sich die ansässigen Geschäftsleute. Vor der Kamera äußern wollte sich allerdings kaum jemand. Während sich ein Ladenbesitzer sehr positiv äußerte und die Sperre deutlich begrüßt, befürchten andere durch die Sperre einen weiteren Umsatzeinbruch bzw. das Aus vieler Betriebe. Eingebettet in ein größeres Verkehrskonzept könne man sich die Sperre des Neutors allerdings vorstellen, so der Tenor. "Grundsätzlich kann es ein Vorteil für die Stadt Salzburg werden", sagte ein Geschäftsinhaber, aber "das wird nicht das Finale sein. Das reicht nicht."
(Quelle: salzburg24)