Veröffentlicht: 24. Mai 2012 15:51 Uhr
Im fortgesetzten Schadensersatzprozess in der Osterfestspiel-Affäre am Donnerstag, wurde Ex-Geschäftsführer Michael Dewitte (45) als Zeuge einvernommen.
Dewitte hat Gehalt nach "oben korrigiert"
Als er seine Tätigkeit für die Berliner Philharmoniker im Jahre 2002 einstellte, habe er wegen dieses Gehaltsausfalles seinen Verdienst bei den Osterfestspielen "nach oben korrigieren wollen", schilderte Dewitte. Deshalb habe er den Vorschlag gemacht, eine Tantieme von fünf Prozent auf die Sponsoreneinnahmen als Gehaltserhöhung zu erzielen. Er habe dies auch einem Mitarbeiter des damaligen geschäftsführenden Präsidenten des Kuratoriums der Karajan-Stiftung, LandeshauptmannAllfällige Honorierung für "Europa Art Forum"
Die Richterin wies Dewitte aber darauf hin, dass in der Betreffzeile des Schreibens "European Art Forum" stand. "Aus der Urkunde ergibt sich, dass der Hauptgesellschafter keine Zustimmung erteilt hat", erklärte Außerhofer. Neben der Unterschrift des Hofrates stehe auch kein Zusatz, dass dieser den Landeshauptmann vertreten habe, und das Schreiben habe gar nicht die Honorierung seitens der Osterfestspiele betroffen, so die RichterinOsterfestspiele fordern 1,5 Millionen Euro
Die Osterfestspiele GmbH fordert in dem Zivilprozess wegen finanzieller Ungereimtheiten rund 1,5 Mio. Euro von vier beklagten Parteien. Es handelt sich um zwei Rechtsanwälte, die für die Osterfestspiele von 2002 bis 2009 Provisionen, Reisekosten, Extrapauschalen und Überstundenabgeltungen in der Höhe von rund 1,1 Mio. Euro an Dewitte durchgeführt hätten, "obwohl es keine vertragliche Grundlage gab", argumentierte die Klägerin. Schadensersatz gefordert wird auch vom ehemaligen Technischen Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus K., und von einer Wiener Steuerberatungskanzlei. Dabei geht es um eine 300.000 Euro hohe Provisionszahlung aus einer Privatstiftung des russischen Kunstmäzens Igor Vidyaev.Strafverfahren wegen Ungereimtheiten
Gegen Dewitte und Klaus K. läuft auch ein Strafverfahren wegen Untreue. Die Anklagebehörde geht von einem mutmaßlichen Gesamtschaden von rund 3,1 Mio. Euro aus. Zwei Staatsanwälte ermitteln derzeit in der Causa, eine Anklage ist noch nicht in Sicht. Anfang 2010 ist der Vorwurf von Malversationen aufgetaucht, Dewitte und K. sind entlassen worden.(Quelle: salzburg24)