Um den 13 Menschen aus dem Skandal-Pflegeheims der SeneCura im Salzburger Stadtteil zu helfen, kamen heute die Seniorenwohnhaus-Betreiber und mobilen Dienste zu einem Gespräch zusammen, teilt die Stadt in einer Aussendung mit. Für alle sei klar, dass die personelle Situation in der Pflege und Betreuung besorgniserregend sei. Der Ausweg aus der „Misere“ könne nur gemeinsam gelingen.
Heim-Bewohner:innen in Salzburg-Lehen werden umgesiedelt
Dem Land gegenüber werde morgen ein gemeinsamer Lösungsweg für den „Fall SeneCura“ vorgeschlagen. Bekanntlich sollen 13 Bewohner:innen in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Gemeinsam können fünf weitere Plätze in den Einrichtungen, aber auch Betreuung durch die mobilen Dienste, angeboten werden.
Alle seien sich einig, dass neben der akuten Hilfe für die betroffenen Bewohner:innen auch einen „Notfall-Plan Pflege“ für den Herbst und den Winter nötig sei. „Die Personal-Situation in der Pflege und Betreuung ist bis zum Zerreißen gespannt“, heißt es in der Aussendung.
Forderungen von Seniorenheim-Betreibern
Hier verweisen die Träger:innen auf ihr Forderungs-Papier, das seit Februar vorliegt. Dieses Papier enthält rund 50 konkrete Vorschläge, um die Abwärtsspirale in der Langzeitpflege zu stoppen. Sonst würden die Betreiber über weitere Leistungseinschränkungen nachdenken müssen, „denn ohne Personal gibt es dazu wenig Alternativen“.
Forderungen der Betreiber-Organisationen:
- „Pflegeentlastungsausgleich“: Damit ist ein Qualitätssicherungsbeitrag für Betten in Seniorenwohnhäusern gemeint, die wegen unverschuldeten Personalmangels nicht belegt werden können. So sollen der Weiterbetrieb und die Qualität der Pflege gewährleistet werden.
- Mobile Dienste: Klärung der Finanzen bei kurzfristigen/kurzen Krankenhausaufenthalten, rasche Inflationsabgeltung
- Zusammenarbeit mit den SALK: Bessere Koordinierung mit der Pflege in den Krankenhäusern
- Entbürokratisierung der Pflegedokumentation
- Entflechtung der Finanzierungsströme: Da die personell angespannte Situation alle hart trifft und es zu leeren Betten in den Einrichtungen kommt, soll ein neues, "der Kostenwahrheit Rechnung tragendes Tarifmodell" vom Land erarbeitet werden.
Mitglieder des Netzwerks Pflege und Betreuung Stadt:Salzburg
- Für die Seniorenwohnhäuser: Stadt:Salzburg, SeneCura, Rotes Kreuz, Diakonie, Hilfswerk, SHS, Caritas, Herz-Jesu Heim, ÖJAB-Haus Aigen, Seniorenpension am Schlossberg, Seniorenwohnhaus Grödig
- Für die mobilen Dienste: Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Volkshilfe; SHS und Hauskrankenpflege Salzburg.
(Quelle: salzburg24)