Bereits im Jänner 2021 habe es erste Hinweise aus dem Suchtmittelmilieu gegeben, dass in einem Friseursalon in der Stadt Salzburg große Mengen Marihuana an zahlreiche Subdealer verteilt würden, heißt es in einem Polizeibericht.
Ermittlungen führen Polizei zu „Friseur“
Ermittlungen nach einem Raub hätten ebenfalls Rückschlüsse auf einen Zusammenhang mit einem in Salzburg tätigen "Friseur" geliefert. Durch umfangreiche Erhebungen ist eine Salzburger Wohnung als Suchtmittelbunker ausgeforscht und observiert worden.
Neun Beschuldigte festgenommen
Im September 2021 sind schließlich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg insgesamt neun Personen festgenommen worden. Außerdem hat es 16 Hausdurchsuchungen gegeben. Bei den Beschuldigten, alle zwischen 21 und 30 Jahre alt, handelt es sich laut Polizei um syrische, österreichische und türkische Staatsbürger. Die beiden vermeintlichen Haupttäter aus Syrien (23 und 27) sollen einen Friseursalon bzw. einen Obst- und Gemüsehandel betrieben haben. Der 23-Jährige soll die Verteilung an die Subdealer organisiert haben, während der 27-Jährige und sein 30-jähriger Bruder für Ankauf und Verteilung des Suchtmittels im Bundesgebiet zuständig gewesen sein sollen.
Bunkerwohnung in Mozartstadt
Ein 25-jähriger Österreicher soll laut Polizei eine Bunkerwohnung betrieben und die Drogen an unterschiedlichen Orten in Salzburg abgeholt haben. Dazu soll er sein Auto an einer ihm genannten Stelle geparkt, den Autoschlüssel auf den Vorderreifen gelegt und kurz weggegangen sein.
Bei seiner Rückkehr habe sich immer eine schwarze Reisetasche mit fünf bis 15 Kilo Marihuana im Kofferraum des Autos befunden. Die Taschen soll er mit in die Wohnung und genommen und die Drogen an Kunden verteilt haben, die zu ihm geschickt wurden. Als Bezahlung habe er einen Teil des Suchtgifts an seinen eigenen Kundenstock verkaufen oder selbst konsumieren dürfen, schildert die Exekutive
Dutzende Kilo Marihuana gebunkert
Andere Beschuldigte sollen als Kurier tätig gewesen oder für die Kundenvermittlung aus anderen Bezirken wie Hallein oder dem Pongau zuständig gewesen sein. Insgesamt wurden bei den Hausdurchsuchungen zwölf Kilo Marihuana und etwa 100 Gramm Kokain sichergestellt.
Der 25-jährige Wohnungsbetreiber ist laut Polizei voll geständig. Er soll für die beiden Hauptbeschuldigten innerhalb eines Jahres rund 120 Kilo Marihuana gebunkert haben. Der 23-jährige Hauptbeschuldigte soll außerdem im Jahr 2020 etwa 80 Kilo Marihuana und mehr als vier Kilo Kokain in Verkehr gesetzt haben.
30 Abnehmer ausgeforscht
Bisher konnten 30 Abnehmer ausgeforscht werden. Neben den zwei Haupttätern werden fünf weitere Beschuldigte als Mitglieder der kriminellen Vereinigung angezeigt. Weitere zehn Beschuldigte werden als Subdealer zur Anzeige gebracht. Derzeit befinden sich noch vier Personen in Haft.
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(Quelle: salzburg24)