"Bettlerbande"

Polizei wegen Begrifflichkeiten in Kritik

Durch die Bezeichnung „Bettlerbande“ würden laut Plattform für Menschenrechte alle Bettler in ein kriminelles Licht gerückt (Symbolbild).
Veröffentlicht: 21. Jänner 2019 13:29 Uhr
Die Plattform für Menschenrechten kritisiert die Arbeit der Pressestelle der Salzburger Polizei: Demnach würde der Begriff "Bettlerbande" alle bettelnden Menschen in ein kriminelles Licht rücken. Wir haben nachgefragt.
Salzburg (Stadt)

Hintergrund dazu ist eine Pressemitteilung der Polizei Salzburg, in der vergangene Woche über die Festnahme von 13 Personen berichtet wurde, die einer "rumänischen Bettlerbande" zugeordnet wurden. Nach Ansicht der Plattform für Menschenrechte schüre die Polizei damit Vorurteile. Kritik wird auch daran geäußert, dass an keiner Stelle erwähnt werde, was die Bande mit dem Betteln zu tun habe.

"Personen sind durch aggressives Betteln aufgefallen"

"Die in der Aussendung genannten Personen sind durch aggressives Betteln aufgefallen. Sie sind somit einer Bettlerbande zuzuordnen", gibt Polizeisprecher Hans Wolfgruber gegenüber SALZBURG24 an. In der Mitteilung habe sich die Presseabteilung auf die strafrechtlich relevanten Delikte konzentriert, nicht auf Verwaltungsdelikte, zu welchen das Betteln zu zählen ist.

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Plattform für Menschenrechte: Polizei schürt Vorurteile

"Menschen haben das Recht, in der Öffentlichkeit auf ihre Notlage hinzuweisen", betont Alina Kugler von der Plattform für Menschenrechte in der Aussendung am Montag. Die Presseaussendung der Polizei sei deshalb fatal, weil sie Vorurteile schüre. Einmal mehr werde der Eindruck erweckt, in Salzburg finde Betteln "bandenmäßig" statt und sei eng verknüpft mit Straftaten.

Polizei: Begriff "Bettlerbande" gerechtfertigt

Der Begriff Bettlerbande ist laut Wolfgruber aber gerechtfertigt: "Wir gehen mit den Begrifflichkeiten nicht leichtfertig um. Diese Personen sind keine Armutsbettler. Es handelt sich hier um aggressive Bettler, die an der Haustüre abgewiesen wurden und dann versucht haben, sich durch Drohungen oder Ähnliches Zugang zu verschaffen", führt der Pressesprecher weiter aus.

Das Bundesamt für Asyl und Fremdenwesenverhängte vergangene Woche gegen alle Beschuldigten ein Einreiseverbot. Die Verdächtigen wurden laut Polizei Salzburg bereits nach Rumänien zurückgebracht.

(Quelle: salzburg24)

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