"Heute sind wir aus der Salzburger Universitätslandschaft nicht mehr wegzudenken", bilanzierte Rektor Herbert Resch im Gespräch mit der APA. Rund 200 Humanmediziner haben an der PMU bisher ihre Ausbildung abgeschlossen.
Red Bull Hauptsponsor der PMU
Rund 40 Jahre lang hatte sich Salzburg vergeblich für die Einrichtung einer Medizinischen Fakultät an der Paris Lodron Universität eingesetzt. Als das nicht gelungen sei, habe man ein Konzept für eine Privatuniversität entwickelt. "Die Skepsis gegenüber den Plänen war groß", erinnert sich Resch. Doch mit Hilfe von Partnern und Sponsoren - Red Bull war von Anfang an Hauptsponsor - gelang es, die Pläne zu realisieren. Im Herbst 2003 startete der erste Jahrgang mit 42 Studierenden.
Studium an PMU dauert fünf Jahre
Das Studium an der PMU dauert nur fünf Jahre und damit um ein Jahr kürzer als an den staatlichen Medizin-Unis. "Das ist möglich durch verkürzte Ferien und planerische Organisation", so Resch bei einer Pressekonferenz am Dienstag. "Wir machen sechs akademische Jahre in fünf Kalenderjahren." Die Drop-Out-Quote beträgt nur fünf bis acht Prozent - "wir haben wenige Studierende, um die kümmern wir uns sehr."
Mittlerweile bewerben sich zwischen 600 und 700 junge Menschen an der PMU um 50 Plätze pro Jahrgang. Rund die Hälfte kommt aus Österreich, die andere Hälfte aus Deutschland und anderen europäischen Staaten. An einen Ausbau der Studienplätze sei derzeit nicht gedacht, sagte Resch. Eine Aufstockung der Kapazitäten wäre nur denkbar, wenn der Bund einen Teil der Kosten übernehme - was derzeit aufgrund des Finanzierungsverbot des Bunds für Privatunis gesetzlich nicht möglich sei.
200.000 Euro pro Person
Ein strenges Auswahlverfahren, schlanke Strukturen, individuelle Betreuung, die kurze Studiendauer und ein Curriculum, das sehr breit aufgestellt und praxisnah ist, seien das Erfolgsrezept der Ausbildung an der PMU, erklärte Resch. Das Studium kostet pro Person 200.000 Euro. "Damit sind wir laut Statistik Austria die günstigsten in Österreich", betonte der Rektor. Etwa ein Viertel - 10.500 Euro pro Studienjahr - zahlen die künftigen Mediziner selbst. Rund ein Viertel der Absolventen bleibt an den Salzburger Landeskliniken, der Rest geht an Kliniken oder Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und in den USA.
In den zehn Jahren sind rund 70 Mio. Euro Sponsorgelder und Drittmittel über die PMU nach Salzburg geflossen. Dazu kommt eine Spende von 70 Mio. Euro von Dietrich Mateschitz für die Forschung am neuen Querschnitt- und Geweberegenerationszentrum der PMU. "Rund 90 Prozent unserer Gründungsförderer sind immer noch dabei", sagt Resch nicht ohne Stolz.
Die PMU verfügt über ein Jahresbudget von 13 Mio. Euro. 28 Prozent davon stammen aus Forschungseinnahmen, 26 Prozent kommen aus Studiengebühren und Kursbeiträgen, 19 Prozent aus Landes- bzw. Gemeindemitteln, der Rest wird durch Sponsoren und Mäzene aufgebracht.
200 Mitarbeiter an PMU beschäftigt
Die PMU beschäftigt rund 200 Personen, was rund 120 Vollzeitstellen entspricht. Etwa zwei Drittel sind im Bereich der Forschung tätig. Als übergeordneter Forschungsschwerpunkt hat sich molekulare regenerative Medizin etabliert. Das neue Forschungsgebäude für Querschnitt- und Geweberegeneration in der Strubergasse wird im Herbst eröffnet.
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) bezeichnete die PMU in Sachen Sponsoring und Mäzenatentum als Vorbild. Auch an anderen Hochschulen sollen die Einnahmen aus diesem Bereich gesteigert werden. (APA)
(Quelle: salzburg24)