Mit Slogans wie "Wer unsere Regeln nicht befolgt, wird abgeschoben!", oder "Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer!", sorgen mehrere großflächige Plakate in der Stadt Salzburg für Aufsehen. Diese wurden an zumindest drei Standorten im Salzburger Stadtteil Schallmoos entdeckt.
Politische Plakate ohne weiterführende Informationen
Auf den Plakaten zu erkennen ist zudem der Schriftzug "Die Stimme Österreichs". Ein weiterführendes Impressum oder Angaben zur dahinterstehenden Organisation, sind nicht zu finden. Online-Recherchen lieferten dazu keine Ergebnisse, auch bei Progress Werbung – an deren Werbeflächen zwei Plakate entdeckt wurden – konnte man auf SALZBURG24-Anfrage am Mittwoch dazu keine Angaben machen.
Auf einem politischen Plakat müsse kein Impressum angegeben werden, wie Thomas Zezula von der Salzburger Werbeagentur Academy gegenüber S24 ausführt: "Die Partei muss draufstehen, die ist ohnehin registriert. Aber es muss nicht ein Urheber, eine Agentur oder ein für den Inhalt Verantwortlicher angegeben werden."
Werbung als Teil einer "Teaser-Kampagne"?
Laut Progress werde im Normalfall darauf geachtet, dass man weiß, von wem das Plakat kommt. Dazu fänden im Vorfeld Gespräche mit dem Kunden statt. Bei dem aktuellen Fall könne es sich allerdings um eine sogenannte "Teaser-Plakatierung" handeln. Dabei würde in einer ersten Phase nicht genau erklärt, worum genau es sich bei der Message handelt. Die Auflösung würde später in Form eines weiteren Plakats erfolgen.
Auf den öffentlichen Plätzen in der Stadt Salzburg ist es so geregelt, dass Wahlwerbung in Form von Info-Ständen oder Plakaten erst in einem Zeitraum von sechs Wochen vor einer Wahl möglich ist. Das betreffe vor allem die bekannten A-Ständer. Großplakate, wie man sie etwa von Autobahnauf- und abfahrten kennt, werden an öffentlichen Plätzen grundsätzlich nicht genehmigt, erzählt Kurt Wallmann vom Bereich Grundstücksangelegenheiten in der Stadt Salzburg.
"Die Stimme Österreichs" war übrigens ein Film aus dem Jahr 1953 vom Regisseur Karl Heinz Langbein. Der Film behandelt die Nachkriegszeit in Österreich und richtet sich gegen das Vergessen der NS-Zeit. Ob es hier einen Zusammenhang mit den Slogans auf den Plakaten gibt, ist nicht bekannt.
Verbindung zu Nationalratswahl scheint plausibel
Am wahrscheinlichsten scheint eine Verbindung zur anstehenden Nationalratswahl am 29. September. Dennoch bleiben viele Fragen offen: Wieso leistet man sich große Werbeflächen, ohne die Menschen zu einer dahinterstehenden Organisation weiterzuleiten? Wieso bleiben die Urheber gänzlich unerkannt? Wer profitiert letztlich von Slogans, die man politisch links beziehungsweise rechts einordnen kann?
Sollte es sich tatsächlich um eine "Teaser-Kampagne" handeln, könnte die Auflösung schon bald folgen.
(Quelle: salzburg24)