Jetzt Live
Startseite Stadt
Wie das gelingen soll

Rainerstraße wird zum "Salzburg Boulevard"

Mehr Grün und neue Geschäftszeile

Die Rainerstraße in der Stadt Salzburg soll zum "Salzburg Boulevard" werden und Fußgänger:innen zum Flanieren einladen. Die Strecke vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz werde bei den Bauarbeiten für den S-Link verkehrsberuhigt und mit Grünflächen aufgewertet. Die aktuelle Geschäftszeile in der Rainerstraße muss dafür weichen.

Salzburg

Die Planungen für den S-Link in der Stadt Salzburg schreiten weiter voran. Bei einem Pressegespräch am Donnerstag wurden die Bauvorhaben für die erste Etappe der unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn bis zum Mirabellplatz vorgestellt. Im Zuge der Bauarbeiten soll der Bereich ab der Kreuzung beim Perron bis zum Ende des Mirabellplatzes grundlegend neugestaltet werden.

Dabei setze man mit Bäumen und Grünflächen auf das "Healthy Street"-Prinzip, wie Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) am Donnerstag erklärt: "Wir wollen hier eine Aufwertung für Fußgänger und den öffentlichen Verkehr. Viele, die am Bahnhof ankommen, werden dann vielleicht nicht mehr in den Bus steigen, um zum Mirabellplatz zu fahren, sondern die Strecke zum Flanieren nutzen."

Begegnungszone am Mirabellplatz

Entlang der Rainerstraße soll es für Individualverkehr und Busse weiterhin jeweils eine Fahrspur in beide Richtungen geben. Im Bereich des Mirabellplatzes – dem Hauptknotenpunkt mit dem S-Link – soll eine Begegnungszone eingerichtet werden. "Wir rechnen hier künftig mit vielen Querungen von Menschen, die von einer Seite zur anderen gehen", begründet Unterkofler diese Maßnahme. Durch eine Fahrradgarage mit 200 Stellplätzen im Bereich des Kurgartens will man Radverkehr, Fußgänger:innen und Öffis miteinander verknüpfen.

S-Link: Station Mirabellplatz S-LINK
Der Entwurf für die S-Link-Station am Salzburger Mirabellplatz.

Um die Begegnungszone verkehrsberuhigt zu gestalten, will man auch den Busverkehr zurückschrauben. "Wir versuchen hier in Zukunft über das neue Linienkonzept gewisse regionale Linien noch optimaler zu legen, sodass nicht mehr alles über diese Achse geführt werden muss", so Franz Schober, Dienststellenleiter Verkehr in der Stadtplanung, beim Pressegespräch. "Man kann also davon ausgehen, dass die Verkehrsbelastung im Linienverkehr tendenziell abnehmen wird, bei gleichzeitiger Steigerung des Angebots."

Neugestaltung mit großen Bäumen

Die tiefgreifenden Bauarbeiten für die unterirdische S-Link-Trasse will man dazu nutzen, um große Bäume zu pflanzen und Grünflächen zu errichten. Dabei könne man auch den Platz für Wurzeln großer Bäume berücksichtigen. "Man muss den Bäumen genügend Raum und Wasser geben, damit sie im Untergrund Wurzeln bilden und oben die Blattmasse entfalten können", erklärt Stadtgärten-Amtsleiter Christian Stadler. Und die Bäume erfüllen einen weiteren Zweck: Nach dem Schwammstadt-Prinzip sollen sie bei Starkregenereignissen übermäßiges Wasser davon abhalten, in die Kanalisation zu gelangen.

 

Geschäftszeile in Rainerstraße muss weichen

Die Arbeiten für den S-Link bis zum Mirabellplatz sollen in sogenannter Deckelbauweise erfolgen, die sich durch ihre rasche Fertigstellung auszeichnen, weiß S-Link-Projektleiter Albert Greinmeister: "Es ist wichtig, dass wir die Entscheidung zur Oberflächengestaltung sehr früh treffen, da die Einbauten entsprechend vorbereitet werden müssen." Gemeint sind damit nicht nur zahlreiche Bäume, sondern auch Infrastruktur wie Wasser- und Stromleitungen, die unter den Straßen verlaufen. Auch die derzeitige Geschäftszeile in der Rainerstraße muss weichen, Gespräche mit den Eigentümern würden laufen. "Wir müssen in diesem Bereich einen Notausstieg errichten, um im Notfall evakuieren zu können", gibt Greinmeister Einblick. Was anstelle des aktuellen Gebäudes errichtet wird, sei dem Eigentümer überlassen.

Die Neugestaltung der Rainerstraße sei übrigens kostenneutral. Das heißt, die Wiederherstellung der Straße nach den S-Link-Bauarbeiten im ursprünglichen Zustand würde gleich viel kosten, wie die nun geplante umfassende Neugestaltung. Die Baukosten für den Abschnitt vom Bahnhof bis zum Mirabellplatz werden hingegen auf 200 Millionen Euro geschätzt.

Erste S-Link-Züge ab 2028?

Sollte alles nach Plan verlaufen, könne mit den Bauarbeiten Ende 2024 oder Anfang 2025 begonnen werden. Derzeit laufe laut Greinmeister noch die Vollständigkeitsprüfung der Behörde. "Wir gehen davon aus, dass es eine öffentliche Auflage der Behörde im Sommer gibt und rechnen mit einer Verhandlung im Herbst." Eine Informationsveranstaltung für Ainrainer:innen ist für 29. Juni im Kongresshaus Salzburg geplant. Sollte der genannte Baustart eingehalten werden, könnten die ersten Züge in Richtung Mirabellplatz ab 2028 rollen.

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 04.06.2023 um 01:51 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/salzburg-boulevard-umfassende-neugestaltung-der-rainerstrasse-139323439

Kommentare

MCL

Finde ich sehr schön! Hoffentlich wird das Projekt endlich durchgezogen und nicht schon wieder von irgendwelchen Verhinderern zu Fall gebracht!

WolHu

...und weiter? Stellt das ein Problem dar? Die Leute laufen jeden Tag in irgendwelche ausländische Läden.

Kommentare anzeigen K Kommentare ausblenden Esc Teile uns deine Meinung mit.

Mehr zum Thema