Noch nie in der Zweiten Republik waren so viele Menschen in Salzburg ohne Arbeit: Die Arbeitslosigkeit nahm um 5,3 Prozent auf 15.450 vorgemerkte Personen zu. Das einzig Erfreuliche dabei. "Der Zuwachs hat sich gegenüber dem Vorjahr abgeflacht", erläuterte Steinlechner. Rekorde gibt es auch bei der Beschäftigung: Die Zahl der Beschäftigtenverhältnisse stieg um 0,9 Prozent auf 246.953. Während es vor allem im Dienstleistungsbereich Steigerungen gab, sanken die Stellen vor allem in der Produktion.
Beschäftigungsplus für AK Trugschluss
Für den Präsidenten der Arbeiterkammer Salzburg, Siegfried Pichler, ist der Beschäftigtenzuwachs allerdings ein Trugschluss. Das Arbeitsvolumen habe sich in den vergangenen Jahren nicht erhöht, es sei zu einer Umverteilung von Vollzeit- auf Teilzeitstellen gekommen. Während die Vollzeitarbeitsplätze um 5,3 Prozent gesunken sind, sind die Teilzeitstellen um 55 Prozent gestiegen, sagte Pichler: "In Salzburg ist nicht einmal mehr die Hälfte der Beschäftigten ganzjährig vollbeschäftigt. Das ist mittlerweile ein Minderheitenprogramm." Der Steuerreform und dem Arbeitsmarktgipfel müssten weitere Schritte folgen, um die Rekordarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Der Schlüssel dazu seien Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und Investitionen.
WKS fordert Senkung der Lohnnebenkosten
Ähnlich sieht das Konrad Steindl, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg. Er forderte eine Senkung der Lohnnebenkosten, flexiblere Arbeitszeiten, weniger Bürokratie und Investitionsanreize.
Wenig Hoffnung für Besserung der Lage am Arbeitsmarkt
Für das laufende Jahr sieht Steinlechner wenig Hoffnung, dass sich die Lage am Salzburger Arbeitsmarkt bessern wird. "Wir würden ein Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent brauchen, damit die Arbeitslosigkeit reduziert wird. Das ist 2016 nicht wahrscheinlich", sagte Steinlechner. Er rechnet für 2016 mit einem leichten Anstieg der Beschäftigung und einer Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent in Salzburg. Daneben werde auch die Zahl von Asylberechtigten, die auf Arbeitssuche sind, stark zunehmen. Derzeit sind in Salzburg 650 Asylberechtigte als Arbeitslose vorgemerkt, um 120 mehr als 2014.
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(APA)
(Quelle: salzburg24)